Am Dienstag feiert Griechenland einen seiner beiden Nationalfeiertage, der an den Beginn des Aufstandes gegen die Fremdherrschaft der Osmanen erinnert. An diesem Tag finden traditionell im ganzen Land Schülerparaden statt, in Athen geschah dies bereits am Montag, da dort am Dienstag die übliche Militärparade durchgeführt wird.
Am Montag (24.3.) fand in der griechischen Hauptstadt Athen die Schülerparade zum Nationalfeiertag des 25. März statt. Diese führte am Parlament vorbei, wo sich das Denkmal des unbekannten Soldaten befindet. Aus diesem Grund war ein großer Teil des Athener Zentrums für den Verkehr gesperrt. Zu Behinderungen kam es auch beim Verkehr von U- und Straßenbahnen („Metro“ und „Tram“).
Schüler der 53. Grundschule von Athen
An der Spitze der Parade marschierten Schüler aus der Stadt Kalavryta auf der Peloponnes. Diese war die erste griechische Stadt, die im März 1821 vom osmanischen Joch befreit wurde bzw. wo der Aufstand seinen Ausgang nahm. Begleitet wurden die Schüler von den Athener Philharmonikern. In Kalavryta war bereits am 21. März mit mehreren Veranstaltungen an die Befreiung dieser Kleinstadt, die sich auf einer Hochebene befindet, gedacht.
Paradeteilnehmer mit traditionellen Trachten
Ehrungen Weltweit
Als Ehrengäste anwesend waren etwa Bildungsministerin Sofia Zacharaki, Parlamentspräsident Nikitas Kaklamanis und der Bürgermeister der Stadt Athen Charis Doukas. Diese und weitere Politiker legten Kränze am Denkmal des Unbekannten Soldaten nieder. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten wird jedoch am Dienstag eine große Militärparade sein, die gegen 11 Uhr beginnen wird. Dann werden Angehörige der griechischen Streitkräfte und verschiedener Waffengattungen zum Teil mit ihren Ausrüstungen vor dem Parlament aufmarschieren. Außerdem werden Kanonenschüsse vom Lykabettus-Hügel abgefeuert. In Thessaloniki und anderen griechischen Stätten und Dörfern finden am Dienstag Schülerparaden statt. Das gleiche gilt etwa auch für die Dörfer in Albanien, wo Mitglieder der griechischen Minderheit leben.
Deren Einwohner bereiten sich bereits seit Tagen mit besonderem Enthusiasmus auf den Nationalfeiertag und die damit verbundene Schülerparade vor.
Bereits am Wochenende wurde von den jeweiligen griechischen Gemeinden auch in New York und Sidney an den griechischen Nationalfeiertag erinnert. Auch in anderen Ländern feiern Auslandsgriechen dieses Ereignis.
Auch die griechische Minderheit in Albanien bereitet sich auf den griechischen Nationalfeiertag vor. Unser Foto (© Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) entstand am Donnerstag voriger Woche (20.3.) im Dorf Dervican in Albanien.
Religiöses Fest
In seiner Ansprache an die Mitglieder der griechischen Streitkräfte erklärte Verteidigungsminister Nikos Dendias am Montag, dass die „Freiheit der Völker nicht kostenlos“ sei. Der Nationalfeiertag ehre die griechischen Kämpfer, die sich gegen das osmanische Reich gestellt hätten. Die Unabhängigkeit, „die wir heute genießen“, sei das Ergebnis „kontinuierlicher Bemühungen“. Er erinnerte daran, dass am 25. März auch ein wichtiges kirchliches Fest gefeiert werde: die Verkündigung des Herrn. Dabei erklärte Dendias, dass die Muttergottes auch die Schutzpatronin der griechischen Streitkräfte ist. Zudem hob er hervor, dass der orthodoxe Glaube ein „identifizierendes Element des modernen Hellenismus“ sei. Er fügte hinzu, dass die griechischen Streitkräfte in den kommenden Jahren modernisiert würden: Der Minister sprach von der „größten Reform der Streitkräfte in der Geschichte des neuen griechischen Staates“. Darunter fielen etwa Investitionen in Neuen Technologien und die Aufwertung der Verteidigungs-Infrastruktur des Landes. Eines der Ziele sei es, die strategische Position Griechenland in der Region zu stärken.
Der Staatssekretär im Bildungsministerium Nikolaos Papaioannou fügte seinerseits hinzu, dass die Geschichte gelehrt habe, dass die Freiheit nicht selbstverständlich sei. Der Kampf der Griechen ab dem Jahre 1821 gegen die Sklaverei habe auf „Glauben, Einheit und Selbstaufopferung“ basiert. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)