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Internationaler Tag der griechischen Sprache bei der UNESCO im Gespräch Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Der Exekutivrat der UNESCO hat auf Initiative der Ständigen Vertretung Griechenlands am Montag (14.4.) einstimmig vorgeschlagen, den 9. Februar jeden Jahres zum Internationalen Tag der griechischen Sprache zu erklären.

Der Ständige Vertreter Griechenlands bei der UNESCO, Jorgos Koumoutsakos, stellte gegenüber der Athener-Mazedonischen Nachrichtenagentur fest, dass dadurch der Beitrag der griechischen Sprache für das Kulturerbe der Menschheit auf internationaler Ebene anerkannt werde. Er fügte hinzu, dass die Sprache ein „Träger der Kultur“ sei.
Der jetzige Diplomat und ehemalige Europaparlamentarier hob hervor, dass die griechische Sprache bereits über 40 Jahrhunderte lang eine mündliche Tradition habe. Damit sei sie die langlebigste ununterbrochen gesprochene Sprache Europas. In diesem Sinne zitierte er den Dichter und Literaturnobelpreisträger (1963) Jorgos Seferis, wonach die griechische Sprache Veränderungen unterzogen worden sei, genauso wie es bei lebendigen Organismen passiere.
Koumoutsakos gab außerdem zu bedenken, dass historische Größen des Theaters auf Griechisch geschrieben hätten: etwa Homer, Platon, Aristoteles, Aischylos, Thukydides, aber auch „Kirchenväter“. Außerdem sei die griechische Sprache in anderen Sprachen präsent und werde international sowohl in ihrer antiken Form, als auch in der Form der mittelalterlichen, byzantinischen Zeit sowie in ihrer zeitgenössischen Entwicklung an Universitäten gelehrt. Genutzt werde Griechisch etwa auch in der internationalen wissenschaftlichen Terminologie, so in den Bereichen Mathematik, Physik, Chemie, den Humanwissenschaften und der Astronomie.
Er fügte hinzu, dass die Bemühungen, der griechischen Sprache einen eigenen internationalen Tag zu widmen, vor sechs Monaten begonnen hätten. Im März wurde dieser Vorschlag dann offiziell unterbreitet.
Der namhafte griechische Sprachwissenschaftler Jorgos Babiniotis fügte in einem Artikel gegenüber der Nachrichtenseite Protagon.gr hinzu, dass die griechische Kultur, „die europäische und westliche Kultur im Allgemeinen geprägt hat“ und daher auch in der „Weltkultur einen besonderen Platz eingenommen hat“. Das griechische Alphabet habe Galileo als „die größte Entdeckung der Menschheit“ beschrieben, so Babiniotis.
Dass der Tag der griechischen Sprache künftig am 9. Februar gefeiert werden soll, ist kein Zufall: Es ist der Todestag des Dichters Dionysios Solomos (8.4.1798-9.2.1857). Der Text der griechischen Nationalhymne geht auf ihn zurück: Ymnos is tin Eleftherian / Hymne der Freiheit. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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