Es war ein Blitzbesuch, um die Lage im östlichen Mittelmeer zu bewerten, die im Sommer auf Grund türkischer Provokationen sehr angespannt war. Am Montag (8.2.) reiste Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis nach Zypern und anschließend nach Israel. In beiden Staaten beriet er sich mit der politischen Führung. Begleitet wurde er von Außenminister Nikos Dendias sowie von Tourismusminister Charis Theocharis.
In Nikosia sprach sich Mitsotakis für eine „gerechte und tragfähige Lösung der Zypernfrage“ aus. Im März soll in den USA ein Fünfländertreffen zu dieser Frage durchgeführt werden. Daran beteiligen sollen sich unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen sowohl der griechischsprachige als auch der türkischsprachige Teil Zyperns. Mit am Tisch sitzen auch die Garantiemächte Griechenland, Türkei und Großbritannien.
Von Nikosia aus reiste der griechische Premier mit seiner Delegation weiter nach Israel, um sich mit seinem Amtskollegen Benjamin Netanjahu zu treffen. Die beiden Regierungschefs einigten sich darauf, im Pharmabereich enger zu kooperieren. So wird sich Griechenland an klinischen Test mit einem israelischen Impfstoff für Covid-19-Patienten beteiligen. Auch im Tourismus soll die Zusammenarbeit intensiviert werden: „Ich möchte so schnell wie möglich Touristen aus Israel in Griechenland begrüßen“, stellte Mitsotakis gegenüber seinen israelischen Amtskollegen fest. Im Jahr 2019 hatte Griechenland 715.000 israelische Touristen willkommen geheißen, für das vorige Jahr waren rund eine Millionen erwartet worden, doch diese Hoffnung machte die Corona-Pandemie zunichte.
Weitere Kooperationen betreffen den Verteidigungsbereich. Mitsotakis kommentierte dazu: „Das östliche Mittelmeer muss ein Meer des Friedens für alle Länder bleiben.“ Außerdem warb er für mehr israelische Investitionen in Griechenland, nicht zuletzt im Bereich der Immobilien sei noch großer Spielraum, stellte er fest. (Griechenland Zeitung / eh)