Die jüngsten „Weihnachtsgeschenke“ der Regierungskoalition aus dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) und den rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen (ANEL) mit finanziellen Zuwendungen an sozial schwache Bürger des Landes scheinen wenig Früchte zu tragen: In Umfragen liegt die konservative Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) in der Wählergunst nach wie vor vorne. Das bestätigte zuletzt die Erhebung des Meinungsforschungsinstituts MRB.
Würden zu diesem Zeitpunkt Parlamentswahlen stattfinden, erhielte die ND 31,3 % und das regierende Linksbündnis SYRIZA 23,3 %. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den dritten Platz liefert sich die von den Sozialisten dominierte Bewegung der Veränderung (KINAL) mit der faschistischen Chryssi Avgi (CA). Dahinter rangiert die kommunistische Partei KKE (6 %). Die Drei-Prozent-Klausel für einen Sprung in die Volksvertretung würden folgende Parteien verfehlen: die Zentrumsunion (2,3 %), die liberale To Potami und die ANEL (je 1,4 %).
Der Prozentsatz der Unentschlossenen beläuft sich auf 15,7 %. Bei der Frage nach der Präferenz für den Wahltermin sind die Bürger dreigeteilt: 30 % wollen einen Urnengang so schnell wie möglich, 32 % plädieren für den Mai (gemeinsam mit den Kommunal- und Europawahlen) und 31,1 % für einen Termin am Ende der Legislaturperiode im September oder Oktober.
Bei einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts ALCO, die ebenfalls in dieser Woche veröffentlicht wurde, beträgt der Abstand zwischen den beiden Großparteien bei der Sonntagsfrage statt 8 Prozentpunkten nur 6,2. Die ND käme bei ALCO auf 27,6 % und SYRIZA auf 21,4 %. Es folgen die CA (7,2 %), die KKE (6,2 %) und KINAL (5,4 %). Alle anderen Parteien würden die Hürde für den Einzug ins Parlament nicht meistern. (Griechenland Zeitung / eh)