Auf der Dodekanes-Insel Kos wurden im Frühjahr die Restaurierungsarbeiten an der Synagoge Kahal Shalom abgeschlossen. Das Gotteshaus soll nun im Juli wiedereröffnet werden. Die alte Synagoge aus dem 18. Jahrhundert wurde bei einem Erdbeben 1933 zerstört, 1935 aber neu aufgebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gab man die Synagoge auf, nachdem die jüdische Gemeinde von Kos, bestehend aus etwa 150 Personen, fast vollständig ausgelöscht worden war. Das Gebäude wurde 1984 von der Gemeinde erworben und diente als Kulturzentrum. In den letzten Jahren hat die steigende Anzahl von Touristen aus Israel die Existenz einer Synagoge wieder notwendig gemacht. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Zentralrat der jüdischen Gemeinden wurde in der Folge beschlossen, die Synagoge wieder zu nutzen und gleichzeitig das Kulturzentrum beizubehalten.
Da keine dokumentierten Informationen zum ursprünglichen Zustand des Gotteshauses vorlagen, griff man auf historische Beispiele in Italien zurück. Leiter der Restaurierung des Innenraums war der Architekt Dr. Elias Messinas. Er unterrichtet in Patras sowie an einer staatlichen Universität in Jerusalem und hat vor kurzem einen Band über die Synagogen Griechenlands publiziert. „Immer mehr israelische Touristen besuchen Kos und erkundigen sich nach einem Ort, an dem sie beten oder religiöse Zeremonien abhalten können“, sagte Messinas aus Anlass der abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten gegenüber der Agentur ANA-MPA. Die Einweihung der Synagoge auf Kos und die Anbringung der sogenannten Mesusa an den Türen sind nun für Ende Juli geplant.
(GZlug)