Genau 100 Jahre es her, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Griechenland und dem Osmanischen Reich (1919-1922) in der sogenannten „Kleinasiatischen Katastrophe“ endeten. Zigtausende Menschen fanden Tod und Hunderttausende mussten ihre Heimat verlassen. Diese Ereignisse bedeuteten gleichzeitig das Ende einer jahrtausendealten Präsenz des Griechentums an der Kleinasiatischen Küste.
Eine Ausstellung im griechischen Parlament unter dem Titel „Siko psychi mou“ (in etwa: „Erhebe dich Seele“) möchte diese Zeit auf allen Ebenen aufarbeiten. Sie beschäftigt sich mit Fragen wie „Welche Rolle spielt die Musik in der individuellen und kollektiven Identität von Flüchtlingen?“, „Welche Bedeutung hat sie als treibende Kraft des Flüchtlings-Hellenismus?“, „Wie werden die Erinnerungen an die Katastrophe in den Liedern der Flüchtlinge festgehalten“ und „Welchen Einfluss haben sie heute noch auf nachfolgende Generationen?“ Im Detail geht es um das Leben von Griechinnen und Griechen, die in den Regionen rund um Smyrna (heute Izmir), in Ionien, Kappadokien, Pontos und Nord-Thrakien vor 1922 siedelten. Noch bis zum 30. September erwarten Besucherinnen und Besucher fotografische, audiovisuelle und andere archivarische Dokumente, die das Trauma der Fluchterfahrung thematisieren. Viele Exponate wurden von lokalen Vereinen, Organisationen und Einzelpersonen beigesteuert. Außerdem werden Texte von traditionellen Liedern sowie von Klageliedern wiedergegeben; darüber hinaus kommen auch traditionelle Tänze nicht zu kurz. Organisiert wird die Ausstellung von Stiftung des Griechischen Parlaments für Parlamentarismus und Demokratie. Der Eintritt ist kostenlos. Ausstellungsort ist der Ausstellungsraum des Parlamentsgebäudes. Die Adresse lautet Vas. Sofias 1/Sekeri. Öffnungszeiten: Di.-Fr. 9-16 Uhr, Sa. 10-15 Uhr.
(Griechenland Zeitung / tb)
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