Auf der Suche nach Steuersündern in der Gastronomie TT
Das Generalsekretariat für öffentliche Einnahmen ist fieberhaft auf der Suche nach Steuersündern. Geschäfte, die mehr als zehn Quittungen oder Belegscheine mit einer Gesamtsumme von über 500 Euro nicht ausgestellt haben, müssen zwangsweise für 48 Stunden geschlossen werden. Als erstes waren am Samstag ein Spirituosengeschäft in Athen sowie eine Fischtaverne in der Nähe von Thessaloniki von dieser Maßnahme betroffen. Letztere hatte für etwa 29 Tische mit Gästen keine Quittungen ausgestellt. Der Inhaber verteidigte sich, dass es sich um Nachlässigkeit eines erst kürzlich eingestellten Kellners gehandelt habe. Nun muss er sich vor dem Richter verantworten, denn noch vor Ablauf der 48stündigen Zwangsschließung hatte er seine Taverne wieder geöffnet; er wurde daraufhin festgenommen.
Neue Falciani-Liste in Griechenland: Steuersündern will man an den Kragen TT
Griechenlands Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras zeigt sich fest entschlossen, hart gegen Steuersünder vorzugehen. Wie jetzt bekannt wurde, hat sich der Generalsekretär des Ministerrates Michalis Kalogirou am 17. Dezember unter absoluter Diskretion in Paris mit Hervé Falciani getroffen.
Letzterer hat dem Besucher aus Athen eine weitere Liste mit 500.000 Transaktionen griechischer Konteninhaber einer Schweizer Filiale der Bank HSBC übergeben. Bereits 2009 hatte der Informatiker und einstige HSBC-Mitarbeiter den französischen Behörden die Daten mutmaßlicher Steuersünder übermittelt. Über das jüngste geheime Treffen zwischen ihm und Kalogirou sei zunächst lediglich Ministerpräsident Tsipras informiert gewesen, heißt es in Athen.