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In Griechenland boomt der Tourismus: Davon profitieren Konzerne, Hotels und Fluglinien. Die Menschen im Land aber kaum. Viele leiden unter Sparmaßnahmen und Rentenkürzungen.
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Trübe Aussichten für viele Griechen auch im laufenden Jahr, zumindest nach dem „Elendsindex“, der am Freitag von der Finanznachrichtenagentur Bloomberg veröffentlicht wurde. Demnach rangiert Griechenland bei den Aussichten für das laufende Jahr unverändert auf Platz vier. Der Index ist die Summe aus Inflationsrate und Arbeitslosigkeit. Da die Inflation in Griechenland eurozonenbedingt niedrig ist, verdankt sich der schlechte Platz der anhaltenden Rekordarbeitslosigkeit im Lande.

Im laufenden Index verschlechterte sich Griechenland gegenüber 2016 von 22,7 auf 23,2 um einen halben Punkt. Einsamer Negativrekordhalter ist Venezuela, das wegen der Hyperinflation auf knapp 500 Punkte kommt, noch weit vor dem zweitplatzierten Südafrika (32,2 Punkte). Es folgt das Dauerkrisenland Argentinien mit 30,9 Punkten. Aus der EU nehmen außer Griechenland noch Spanien (Platz 6; 19,6 Punkte). Kroatien (Platz 12; 13,7 Punkte) und Italien (Platz 13; 12,8 Punkte) relativ hohe Plätze im Elendsindex ein.

Der Elendsindex ist unter Ökonomen umstritten und gilt eher als politisches denn als wirtschaftswissenschaftliches Barometer. In Ländern mit hohem und sich verschlechterndem Index verlieren Regierungen eher die Wahlen.

(Griechenland Zeitung / ak; Archivfoto: © Eurokinissi)

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In Griechenland laufen 35,7 % der Bevölkerung Gefahr, in Armut oder soziale Ausgrenzung zu geraten. Das geht aus einem Bericht der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor. In Zahlen ausgedrückt sind davon 3,8 Millionen Griechen betroffen. Das sind weitaus mehr als noch vor dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise; 2008 waren 28,1 % der Bevölkerung mit dieser Situation konfrontiert.

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Mit acht Prozent Zunahme ist die relative Armut in Griechenland 2015 erstmals seit Beginn der griechischen Sparprogramme 2010 erheblich angestiegen. Dies geht aus Daten der griechischen Zentralbank hervor, die am Freitag veröffentlicht wurden. Als relative Armut gilt ein Einkommen von höchstens 60 % am Durchschnittseinkommen. Als wichtigste Ursache nennt die Bank von Griechenland die zusätzlichen Belastungen nach dem Abschluss des dritten Sparabkommens im Sommer, die in erster Linie Erhöhungen bei Steuern und Sozialabgaben mit sich brachten. Unterm Strich kommt der Report der Notenbank zu dem Schluss, dass Ausgabenkürzungen das verfügbare Einkommen der Haushalte weniger belasten als Steuererhöhungen.

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Vier von zehn Griechen leben in Armut. Das geht aus einer jüngsten Studie der Gewerkschaft für die Beschäftigten in der Privatwirtschaft (GSEE) hervor, die an Ministerpräsident Tsipras, den Gouverneur der Bank von Griechenland sowie an die Vorsitzenden der Parlamentsparteien übergeben worden ist. Wie die Zeitung „Ethnos“ berichtet, haben im Jahr 2009 7,6 % der Vollzeitbeschäftigten in Armut gelebt, im Jahr 2012 ist diese Zahl auf 19,7 % gestiegen. 

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