Fast 60 % der Arbeitgeber in Griechenland tun sich schwer, geeignete Arbeitskräfte für ihr Unternehmen zu finden. Zu diesem Ergebnis ist die Manpower Group im Rahmen einer internationalen Forschung zum Thema „Talenteschwund“ gekommen.
Grund für die Probleme der Arbeitgeber in Griechenland sei einerseits das Fehlen technischen Wissens (29 %), aber auch der geforderten Erfahrung (27 %). Gut jeder Zehnte (11 %) der potentiellen Arbeitnehmer würde sich für die angebotene Stelle einen höheren Lohn vorstellen, als ihm vom Unternehmen angeboten wird. Wissenschaftler sehen hinter diesem Phänomen u. a. auch den sogenannten Brain Drain. Das bedeutet, dass sachkundige Personen das Land verlassen, um im Ausland eine geeignete Arbeit zu finden.
In den Krisenjahren seit 2009 bis heute sind etwa eine halbe Million der griechischen Arbeitnehmer – vor allem aus der jüngeren Generation – ins Ausland abgewandert, um dort eine berufliche Zukunft zu suchen.
Als Lösung für dieses Phänomen bzw. für die daraus resultierenden negativen Auswirkungen schlagen die Experten u. a. alternative Einstellungsmöglichkeiten und Weiterbildungen vor. Die Berufszweige, mit dem größten Besetzungsschwierigkeiten in Griechenland sind professionelle Verkäufer, IT-Personal, spezialisierte Techniker, aber auch Führungskräfte, Buchhalter, Personal im Gastronomiebereich und Kraftfahrer.
Doch das Phänomen ist bei langem nicht nur ein griechisches. International finden durchschnittlich 40 % der Arbeitgeber nicht das geeignete Personal. Die größten Probleme hat Japan mit 86 %. Es folgen Taiwan (73 %), Rumänien (65 %), Hongkong (69 %) und die Türkei (66 %). Griechenland liegt auf Platz 8 dieser weltweiten Rangliste. Die geringsten Probleme im Bereich Talenteschwund haben Norwegen (16 %) und die Niederlande (17 %). (Griechenland Zeitung / eh, Archivfoto: © Eurokinissi)