Muss man ihn extra vorstellen? Wohl kaum, aber ohne den Feta wäre jede griechische Käseliste einfach unvollständig. Der absolute Klassiker unter den griechischen Käsen, eigentlich nur ein einfacher weißer Käse aus Schaf- und/oder Ziegenmilch in Salzlake, kommt in Griechenland außerhalb der Fastenzeiten fast täglich auf den Tisch – mit etwas Olivenöl und Oregano, im Salat, als Begleiter der „Ladera“ – in Olivenöl geschmorte Gemüsege¬richte aus Topf und Ofen –, oder auch als Pastetenfüllung.
Es gibt ihn wohl seit eh und je. Angeblich ist es derselbe Käse, den schon der einäugige Riese Polyphem in der Odyssee hergestellt hat. Feta gibt es in vielen Qualitäten von relativ hart und pikant bis weich, mild und buttrig. Die Wahl ist reine Geschmackssache. Eine geschützte Ursprungsbezeichnung genießen aber nur Feta-Sorten vom Festland und der Insel Lesbos. Dabei zählt derjenige aus Kefalonia beispielsweise zu den beliebtesten und besten. Die Ursprungsbezeichnung wird von allen griechischen Regierungen als nationales Gut mit Zähnen und Klauen verteidigt. Immer wieder sah sich Griechenland genötigt, Verfahren gegen Feta-Plagiate anzustrengen. Obwohl auch andere Länder gleichwertige Produkte anbieten, etwa der Nachbar Bulgarien, kommt es nicht selten vor, dass Feta sogar aus Kuhmilch auf den Markt kommt. Echter Feta wird aus Schafmilch mit maximal 30 Prozent Ziegenmilch hergestellt. Seinen Namen „Scheibe“ verdankt er der Tatsache, dass der abgetropfte Käsebruch in dicke Scheiben geschnitten wird. Diese werden eingesalzen und ziehen einige Tage in Blechbehältern oder Fässern. Anschließend wird der Behälter mit Salzlake aufgefüllt, worin der Käse mehrere Monate reift und konserviert wird.
Den Feta kennen so gut wie alle. Viele Griechenlandfreunde kennen sicherlich auch den Graviera, ob aus Kreta, Naxos oder anderswo, den Manouri oder den zyprischen Halloumi. Doch wie steht es um San Michali, Arseniko, Ladotyri oder Metsovone? In unsrem Griechenland Journal Nr. 7 stellen wir Ihnen bekannte und weniger bekannte griechische Käsesorten vor. Außerdem erfahren Sie wie es ein griechischer Feta-Käse ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft hat.