Das Linksbündnis SYRIZA gilt angesichts der Europawahlen als
Favorit. Im Falle von Parlamentswahlen käme hingegen die
konservative Nea Dimokratia auf den ersten Platz in der
Wählergunst. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Meinungsumfragen,
die seit Anfang April durchgeführt worden sind. Dem
Meinungsforschungsinstitut GPO zufolge geht SYRIZA aus den
Europawahlen mit 20,2 % als stärkste Partei hervor. Dicht gefolgt
wird das Linksbündnis mit 19,5 % von der konservativen Nea
Dimokratia (ND).
Dimokratia (ND). Auf Platz Drei liegt demnach die erst kürzlich
gegründete Partei „To Potami“ (8,8 %). Es folgen die
neofaschistische Chryssi Avgi (CA; 7 %), die kommunistische KKE
(6,7 %), die sozialistische mitte-links Sammelbewegung „Elia“ (5,5
%), die Unabhängigen Griechen (4,1 %) und die DIMAR (2,8 %).
Ähnliche Ergebnisse ermittelte GPO für den Fall der Durchführung
von Parlamentswahlen: Nur dass die ND (22,1 %) in dieser Frage vor
SYRIZA (21,2 %) liegt. Auch hier folgt „To Potami“ (8,5 %). CA und
KKE teilen sich den vierten Platz mit 6,8 % der Stimmen.
Geeignetster Ministerpräsident bleibt nach wie vor
Ministerpräsident Antonis Samaras (ND) mit 42,7 %. In dieser Frage
erhält Oppositionsführer Alexis Tsipras (SYRIZA) lediglich 27,2 %.
Befragt wurden die Umfrageteilnehmer auch über den „Fall Baltakos“,
der vor versteckter Kamera gegenüber der neofaschistischen CA
erklärt hatte, dass es sich bei der Verhaftung von Parlamentariern
dieser Partei um eine „politische Verfolgung“ handle. Etwa einer
von fünf Griechen schätzt diesen Fall als „sehr wichtig ein“,
während 16,6 % empfinden, dass er „überhaupt nicht“ wichtig sei.
Was die allgemeinen Lebensbedingungen betrifft, so glauben mehr als
50 %, dass sich ihr Leben in den nächsten 2 bis 3 Jahren weiter
verschlechtern werde. 66,8 % denken jedoch, dass die Arbeit der
Regierung im Bereich der Wirtschaft erste Erfolge zeige. 65,1 %
glauben, dass es noch zu einem dritten Spar- und Reformprogramm
kommen werde. Weiterhin bleibt auch der Euro mit 72,9 % sehr
beliebt in Griechenland. Die Umfrage wurde zwischen dem 3. und dem
7. April unter 1.400 Befragten für den Fernsehsender MEGA
landesweit durchgeführt. Eine weitere Umfrage hat das
Meinungsforschungsinstitut der Universität Makedonien durchgeführt.
Demzufolge hat der „Baltakos“-Fall der CA keinen Nutzen gebracht,
vielmehr sei die ND durch diese Affäre gestärkt worden.
(Griechenland Zeitung / eh)
(Griechenland Zeitung / eh)