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Unverändertes Bild in der Wählergunst: ND und Plefsi Eleftherias führen Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Zoi Konstantopoulou von der Plefsi Eleftherias. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Zoi Konstantopoulou von der Plefsi Eleftherias.

Die konservative Regierungspartei ND führt weiterhin in allen Umfragen. Als stärkste Oppositionskraft hat sich jedoch die Plefsi Eleftherias etabliert – im Prinzip eine Abspaltung von der früheren Regierungspartei SYRIZA. 38 % der Befragten vertreten die Meinung, dass die Plefsi Eleftherias als Opposition die Regierung am stärksten in Bedrängnis bringe.

Im griechischen Parteibetrieb macht sich eine Umschichtung bemerkbar. Zwar bleibt mehreren Umfragen zufolge die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) unter Premierminister Kyriakos Mitsotakis mit Abstand die stärkste Kraft im Parlament. Überraschenderweise hat sich aber die bisherige Kleinpartie Plefsi Eleftherias (PE, deutsch: Kurs der Freiheit) unter der früheren Parlamentspräsidentin Zoi Konstantopoulou in fast allen Erhebungen als stärkste Oppositionskraft etabliert.

Beliebte Parteichefin
Einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts MRB zufolge zieht die PE viele Anhänger aus den Oppositionsparteien PASOK und SYRIZA ab; von letzterer hatte sich Konstantopoulou im Jahr 2015 getrennt, als diese Partei noch die Regierungsgeschäfte in Griechenland führte.
MRB zufolge würde die PE derzeit 17,8 % der Stimmen erhalten. Unangefochten auf Platz eins liegt die ND mit 26,9 %; auf Platz drei landet die sozialistische PASOK (12,4 %), die auf Basis ihrer Mandate die stärkste Oppositionskraft im Parlament ist. Als geeignetster Premierminister gilt nach wie vor Mitsotakis (21,4 %), gefolgt von Konstantopoulou mit 13,2 %. Gleichzeitig hat sich diese MRB zufolge aber mit 37,7 % positiver Stimmen als beliebteste Parteichefin etabliert. Es folgen der Generalsekretär der kommunistischen KKE Dimitris Koutsoumbas (29,4 %) und erst auf Platz drei Regierungs- und ND-Chef Mitsotakis (23,9 %).
Gefragt wurde in dieser Erhebung auch nach den „Feinden“ Griechenlands. Hier führt die Türkei mit 77,2 % unangefochten das Ranking an. Es folgen Albanien (24,7 %), die Republik Nordmazedonien (21,8 %), die USA (13,6 %) und Russland (12,1 %). Allerdings sprechen sich gleichzeitig fast zwei von drei Griechen (64,3 %) dafür aus, dass ihr Land wieder auf Freundschaftskurs mit Moskau gehen sollte; 23 % wollen hingegen jeglichen Kontakt mit Putins Land abbrechen. Was die Rüstungspläne der Regierung betrifft, so ist fast jeder Zweite (48,3 %) gegen die geplante Investition in Höhe von 25 Milliarden Euro im Militärbereich; ein gutes Drittel (36,3 %) spricht sich stattdessen dafür aus.

„In die falsche Richtung“
Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Interview für die Zeitung Political. Demnach würden 23 % der Befragten der ND ihre Stimme geben, sollten zu diesem Zeitpunkt Parlamentswahlen durchgeführt werden. Es folgen Plefsi Eleftherias (13 %), PASOK (10,8 %), Griechische Lösung (7,8 %), KKE (7,3 %), SYRIZA (4,7 %), Niki (3,5 %), Foni Logikis (3,5 %) und MeRa25 (3 %).
Der Parteichef, dem die Befragten das meiste Vertrauen für die Regierungsführung schenken, bleibt auch hier Premier Mitsotakis (28,5 %), gefolgt von der Option „niemand“ (24,3 %); auf Platz drei kommt Konstantopoulou (11 %). Was die gewünschte künftige Regierung angeht, so sprechen sich 50 % für eine Einparteienregierung aus; 43 % würden eine Koalitionsregierung bevorzugen.
Gleichzeitig empfinden laut Interview 71 % der Befragten, dass sich das Land „in die falsche Richtung bewegt“; lediglich 26 % sind anderer Meinung.
Auch in dieser Beziehung werden die von Interview aufgezeigten Ergebnisse durch eine weitere Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Prorata für den Fernsehsender Attica TV bestätigt: Hier erklären 70 %, dass sich Griechenland „in die falsche Richtung“ bewege. Als wichtigste Probleme fungieren demnach nach wie vor die „Teuerung“ (74 %), gefolgt von „Justiz und Transparenz“ (49 %). Dabei erklärten 86 % der Befragten, dass sie mit der Arbeit der Regierung unzufrieden seien, was die Aufklärung eines Bahnunglücks betrifft, bei dem vor mehr als zwei Jahren 57 Menschen den Tod fanden.
Auch in dieser Umfrage führt die ND in der Wählergunst, gefolgt von Plefsi Eleftherias und der PASOK. Dabei betonen 38 %, dass Plefsi Eleftherias als Oppositionskraft die Regierung am stärksten in Bedrängnis bringe. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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