Auf das Ergebnis der Wahlen zum deutschen Bundestag vom Sonntag (23.2.) reagierte Griechenlands Premierminister und Vorsitzender der regierenden Nea Dimokratia (ND) Kyriakos Mitsotakis noch am Abend des Urnengangs. Auf seinem persönlichen Account auf der Plattform X teilte er mit: „Ein entscheidender Sieg für unsere politische Familie, für Deutschland und für Europa. Herzlichen Glückwunsch Friedrich Merz!“
Bereits im Vorfeld der Wahlen hatte er der CDU viel Erfolg gewünscht. Gemeinsam sei man bereit, „die europäischen Werte zu verteidigen“. CDU und ND sind Mitglieder der Europäischen Volkspartei.
Aus den Reihen der sozialistischen PASOK hieß es, dass die Wahlen in Deutschland eine wichtige Rolle für „das Jetzt und die Zukunft Europas spielen“. Problematisch sei jedoch die „Rückkehr der Rechten an die Macht und der rasante Aufstieg der extremen Rechten“. Die Sozialisten kamen zum Schluss, dass Griechenlands Politiker das Wahlergebnis in Deutschland mit „Aufmerksamkeit und Objektivität analysieren“ müssten.
Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) sprach sich dafür aus, dass sich die „politischen Kräfte der EU der Bedrohung durch die extreme Rechte unverzüglich stellen“ müssten. Die Wahl der AfD zur zweitstärksten politischen Kraft werde negative Auswirkungen „auf die Zukunft Deutschlands und der EU“ haben. Es handle sich nicht zuletzt auch um jene Partei, die während der Finanz- und Wirtschaftskrise am meisten über angeblich „faule Griechen“ gelästert habe. Außerdem verhalte sich die AfD gegenüber Einwanderern und Flüchtlingen „feindselig“. Begrüßt wurde hingegen der Kräftezuwachs der Partei Die Linke.
Die Vorsitzende der im Europaparlament vertretenen Foni Logikis (Stimme der Logik) Afroditi Latinopoulou, die dem sogenannten patriotischen politischen Spektrum des Landes zuzurechnen ist, vertrag in einem TV-Interview die Einschätzung, dass „die Eltern der AfD einen Namen haben: Merkel und Scholz“. (Griechenland Zeitung / eh)