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Erdbeben auf Santorini: Bangen um den guten touristischen Ruf der Insel Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand auf Santorini. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand auf Santorini.

Die Einnahmen, die auf der Insel Santorini im Tourismus erwirtschaftet werden, tragen mit etwa vier Prozent zum Bruttoninlandsprodukt Griechenlands bei. Durch eine Serie von Erdbeben, die sich seit Ende Januar dort ereignen, könnte der Tourismus leiden. Regierungskreise versichern, dass die seismische Aktivität aller Wahrscheinlichkeit nach mit der Zeit abnehmen werde.

„Alle Augen sind auf Santorini gerichtet.“ Dies erklärte Regierungssprecher Pavlos Marinakis am Dienstag (11.2.) im Rahmen eines Interviews gegenüber dem Fernsehsender Action24. Der Staatsapparat arbeite auf dieser Kykladeninsel auf Hochtouren. Ein wissenschaftliches Team werte alle zur Verfügung stehenden Daten aus und gebe dann entsprechende Anweisungen.

Seismische Aktivität bleibt stabil
Am Montag hatte Marinakis gegenüber Journalisten erklärt, dass die seismische Aktivität stabil bleibe und sich auf die Region um Insel Anydros, die sich zwischen Santorini und Amorgos befindet, begrenze. Es bestehe kein Zusammenhang zu den Aktivitäten der Vulkane Kameni und Kolumbo. Den Einwohnern von Santorini wird aber trotzdem geraten, sich nicht mit weiteren Personen in Gebäuden zu versammeln. Außerdem sollte man von verlassenen Gebäuden fernbleiben und die Häfen Ammoudi, Armeni, Korfos und den alten Hafen von Fira meiden.

Corona und Erdbeben
Während eines offiziellen Besuchs auf der Insel verglich Premierminister Kyriakos Mitsotakis die seismische Aktivität auf Santorini mit der Pandemie des Coronavirus und den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen, die den Tourismus – Griechenlands wichtigste Einnahmequelle – beeinträchtigt hatte. Dabei erinnerte er symbolisch daran, dass er im Sommer 2020 von Santorini aus angekündigt habe, dass die touristische Saison „unter Sicherheitsmaßnahmen“ beginnen werde. In diesem Zusammenhang setzte er sich dafür ein, dass man den touristischen Ruf der Insel wahren werde, um „sicherzustellen, dass 2025 auch für den Tourismus auf Santorini ein hervorragendes Jahr werden wird“. Was die Erdbeben angeht, so fasste der Regierungschef zusammen, dass der Staat auf „jedes Szenario“ vorbereitet sei, man dürfe jedoch „keine Katastrophen-Szenarien verbreiten, die einige Urlauber abschrecken werden“. Im Jahr 2023 hatte die Reisebranche auf Santorini 820 Millionen Euro erwirtschaftet; das waren 4 % des griechischen Bruttoinlandsproduktes. Auf der Kykladeninsel gibt es circa 1.200 touristische Unterkünfte und 700 weitere Unternehmen des Gastronomiegewerbes. In den Wintermonaten seien jedoch nur etwa 5 bis 10 % der Beherbergungsbranche geöffnet. Aktuellen Daten zufolge soll es derzeit keine weiteren Stornierungen von Reisbüros aus Deutschland, Großbritannien und den skandinavischen Ländern geben.

Drei mögliche Szenarien
Unterdessen hatte die Regierung die Plattform mysafetyplan.gov.gr veröffentlicht, auf der man die vorgeschlagenen Sammelpunkte im Falle eines größeren Erdbebens finden kann. Was die Erderschütterungen auf Santorini angeht, so wurden bisher nur Schäden an alten und verlassenen Gebäuden registriert.
Wissenschaftler rechnen derzeit mit drei möglichen Szenarien. Das erste ist, dass sich die seismische Aktivität wie bisher fortsetzt. Das zweite Szenario rechnet mit einem Erdbeben einer Stärke von höchstens 5,7 auf der Richterskala. Ein solches würde jedoch keine weiteren Sachschäden mit sich bringen. Dem dritten Szenario zufolge könnte man mit einem Beben rechnen, dass eine Stärke von bis zu 6 erreicht.
Derzeit werden vielen Einwohnern Santorinis, die ihre Häuser aufgrund der derzeitigen Lage auf der Insel verlassen haben, Unterkünfte in der griechischen Hauptstadt Athen zur Verfügung gestellt. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) 

 

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