Premierminister Mitsotakis wird am Dienstag (3.12.) in London erwartet. Athen erhofft sich engere Kooperationen im Verteidigungsbereich und mehr Investitionen aus Großbritannien. Am Rande könnte auch die Rückgabe der Parthenon-Skulpturen angesprochen werden, die sich seit Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich befinden.
„Die Beziehungen zwischen Griechenland und Großbritannien werden nicht nur von der Rückkehr der Parthenon-Skulpturen bestimmt.“ Das stellte Premierminister Kyriakos Mitsotakis kurz vor einem offiziellen Besuch in London fest, wo er sich am Dienstag (3.12.) mit seinem Amtskollegen Keir Starmer treffen wird. Demnach wird das Thema der sogenannten „Elgin Marbles“ – jene Marmor-Skulpturen die zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom Athener Parthenon geraubt wurden – wenn überhaupt, dann nur am Rande besprochen. Es ist ein durchaus heikles Thema. Im November vorigen Jahres hatte der Vorgänger von Starmer, Rishi Sunak, ein Treffen mit Mitsotakis in London kurzfristig abgesagt, um dieser Frage auszuweichen.
Premierminister Mitsotakis stellte angesichts des aktuellen London-Besuches fest, dass man mit dem British Museum über die Rückkehr der Parthenon-Skulpturen Verhandlungen führe. In einer Sonderausgabe berichtet das britische Nachrichtenmagazin The Economist unterdessen, dass die Skulpturen bereits 2025 nach Hellas repatriiert werden könnten. Im Rahmen eines Interviews gegenüber dem privaten griechischen Fernsehsender Ant1 erklärte der Premier am Wochenende, es sei lediglich eine Frage der Zeit, dass die Marmorskulpturen nach Griechenland zurückkämen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass der Moment an dem die Skulpturen rückkehren werden, kommen wird“, stellte er fest; wann genau und wie schnell dies geschehen werde, könne er jedoch nicht voraussagen. „Von einem Moment auf dem anderen kann dies nicht geschehen“, schätzte Mitsotakis ein.
Mitsotakis in London
Bei der Begegnung mit Starmer dürften vor allem Verteidigungs-, die Schifffahrts- und Migrationsthemen zur Sprache kommen. Auch Fragen, die die Wissenschaft und den Tourismus tangieren, sollen erörtert werden.
Mitsotakis hat sich vor allem das Ziel gesetzt, Investoren aus London nach Griechenland zu bringen. Unter anderem wird er sich dort an einem Investitionsforum beteiligen, das von der griechischen Börse mit der Morgan Stanley in London organisiert wird. Anwesend wird er außerdem bei einem Workshop des Tony Blair-Instituts sein, der sich mit der künstlichen Intelligenz beschäftigt. Der Staatssekretär beim Premierminister Thanassis Kontogeorgis erklärte im Vorfeld des London-Besuches, dass die Exporte griechischer Produkte nach Großbritannien seit 2019 um 55 % zugenommen hätten. Seither würden auch 40 % mehr Urlauber aus Großbritannien ihre Ferien in Hellas verbringen. (Griechenland Zeitung / eh)