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Fehlgeschlagener Terroranschlag in Athen: Kontakte bis nach Deutschland? Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand im Athener Stadtteil Ambelokipi. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand im Athener Stadtteil Ambelokipi.

In Griechenland gibt es klare Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag, der in letzter Minute fehlschlug. Am Donnerstag (31.10.) hatte sich in einem Apartment im Athener Stadtteil Ambelokipi eine schwere Explosion ereignet, bei der ein 36-jähriger Mann ums Leben kam.

Eine 31-jährige Frau wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Behörden gehen davon aus, dass die beiden einen Sprengstoffanschlag geplant hatten. Durch die ungewollte Explosion in der Wohnung wurde dieser vereitelt.

Mögliche Ziele
Als mögliche Ziele wurden die Polizeizentrale oder das Landeshöchstgericht, der Areopag, genannt. Auch die US- oder die israelische Botschaft könnten im Visier der Terroristen gestanden haben; diese seien jedoch vor allem derzeit sehr stark bewacht und dürften daher als unmittelbare Ziele eher ausgeschlossen werden. Die genannten Institutionen liegen in der Nähe der Wohnung, wo der Sprengsatz detonierte; die Terroristen hätten in relativ kurzer Zeit zu Fuß dorthin kommen können.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden mutmaßlichen Täter ihren geplanten Anschlag in der darauffolgenden Nacht ausführen wollten. Die Sprengladung sei versehentlich beim Versucht detoniert, diese für den Transport in einer Tasche zu verpacken.

„Bestialische Bombe“
Der Minister für Bürgerschutz Michalis Chryssochoidis sprach in einem Interview gegenüber dem privaten Fernsehsender SKAI von einer „bestialischen Bombe, die einen großen Schaden hätten verursachen können“. Zudem macht er deutlich, dass das Mehrfamilienhaus, in dem der Sprengsatz detonierte, durch die entstandenen Schäden mehr oder weniger unbewohnbar geworden sei. Am Tag nach dieser Detonation hatte sich ein 31-Jähriger der Polizei gestellt. Augenzeugen wollen ihn kurz vor der Explosion gesehen haben. Der Mann sei mit dem Ausruf „was hat er da gemacht?“ aus dem Wohnhaus gestürmt. Eine weibliche Person im Alter von 30 Jahren wird ebenfalls verdächtigt, in den Plan involviert gewesen zu sein. Diese soll in Belgien wohnen.

Kontakte zu Deutschland
Der 36-Jährige, der bei der Explosion sein Leben verloren hat, konnte unterdessen von Europol identifiziert werden. In der Vergangenheit war er in Deutschland im Rahmen von Protestaktionen festgenommen worden, wobei man seine Fingerabdrücke archiviert hatte. Auch andere Personen, die im Verdacht stehen, in den Fall verwickelt zu sein, sollen griechischen Medienberichten zufolge engen Kontakt zu anarchistischen Gruppierungen in Deutschland gepflegt haben. Nun wird u. a. auch untersucht, ob sich die Verdächtigen an bewaffneten Raubüberfällen beteiligt haben könnten. Die Experten der griechischen Antiterroreinheit überprüfen zudem, ob die Explosion in Verbindung mit einem fehlgeschlagenen Terroranschlag im Dezember 2023 stehen könnte. Ziel des Anschlags damals war die Zentrale der Bereitschaftspolizei MAT im Athener Stadtteil Goudi. Auch bei einem Sprengstoffanschlag auf das Arbeitsministerium könnte es einen Zusammenhang mit der in Ambelokipi vorbereiteten Tat geben. (Griechenland Zeitung / eh) 

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