„Die globalen Bedrohungen, denen wir als internationale Gemeinschaft gemeinsam gegenüberstehen, gehen weit über die individuellen Interessen von Regionen, Ländern oder Regierungen hinaus.“ Das stellte am Sonntag (22.9.) Premierminister Kyriakos Mitsotakis im Rahmen seiner Rede beim UN-Zukunftsgipfel 2024 in New York fest.
Er fügte hinzu: „Wir haben die Chance, etwas zu unternehmen, bevor es zu spät ist, bevor wir zur nächsten echten globalen Krise kommen.“ Mitsotakis sprach sich in diesem Rahmen für nachhaltige Entwicklung, Frieden, Sicherheit, die Handhabung des Klimawandels als auch für die Wiederherstellung des Vertrauens in die globale Führung aus. Dabei stellte er fest, dass es sich um ein „politisches Statement zum Handeln“ handle.
„Bemerkenswerte Karriere“
In New York hat sich Mitsotakis außerdem mit dem Kronprinzen Kuwaits Sabah al-Khaled al-Hamad as-Sabah getroffen. Ausgetauscht haben sich die beiden etwa über die Situation im Nahen Osten als auch im Roten Meer. Griechenlands Regierungschef setzte sich vor allem auch für eine freie Schifffahrt in der Region ein; Griechenland unterhält die größte Flotte der Welt. Während eines Treffens mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in den USA erklärte Mitsotakis, dass er das Recht Israels auf Selbstverteidigung anerkenne. Er sprach jedoch auch von einer Notwendigkeit eines Waffenstillstandes sowie von humanitärer Hilfe für Gaza.
Während seines Aufenthaltes in den USA soll Mitsotakis auch den „Global Citizen“-Preis des Think Tanks Atlantic Council für seine „bemerkenswerte Karriere sowohl in der öffentlichen Verwaltung als auch im privaten Sektor sowie für seine Führungsqualitäten bei der Leitung der Regierung des Landes sowie bei transatlantischen, europäischen und globalen Angelegenheiten“ erhalten.
„Positive Agenda“ mit Ankara
Zudem wird sich der Premierminister am morgigen Dienstag (24.9.) in New York mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan treffen. Ziel ist es, den bilateralen Kontakt zu pflegen. Sprechen wollen die beiden Politiker über eine „positive Agenda“; Themen, bei denen es starke Meinungsverschiedenheiten gibt, werden vermutlich ausgespart. Eine weitere Tagung des „Höchsten Kooperationsrates“ zwischen Griechenland und der Türkei soll voraussichtlich Ende des Jahres in der Türkei durchgeführt werden; Ende vorigen Jahres hatten sich die Experten in Athen getroffen. Besprochen wird voraussichtlich auch die Migrationsfrage. An dem Treffen werden sich allem Anschein nach die jeweiligen Außenminister als auch die Leiter der diplomatischen Büros der beiden Spitzenpolitiker beteiligen.
Last but not least wird Mitsotakis voraussichtlich am Donnerstag (26.9.) eine Begegnung mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres haben. Besprochen werden soll dabei vor allem die Lösung der Zypernfrage. Ein vorbereitendes Treffen zwischen der türkisch-zyprischen, der griechisch-zyprischen Seite und Vertretern der Vereinten Nationen könnte – falls gewisse Voraussetzungen erfüllt sind – noch im Oktober stattfinden, teilten diplomatische Kreise mit. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
