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Regierung und Opposition im Clinch wegen der Lage in öffentlichen Krankenhäusern Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Um die angespannte Lage in öffentlichen Krankenhäusern zu verbessern, werden bis Ende des Monats 165 zusätzliche Krankenschwestern die Arbeit aufnehmen. Dies stellte in dieser Woche Gesundheitsminister Adonis Georgiadis fest.

Anlass dafür war die Vereidigung von 35 neuen Krankenschwestern, die im Athener Evangelismos-Krankenhaus eingesetzt werden. Außerdem kündigte der konservative Politiker in den sozialen Medien an, dass ab dieser Woche die Intensivstation für Kinder des Krankenhauses der mittelgriechischen Stadt Larissa zur Verfügung stehe.

Gynäkologe behandelt Herzinfarkt
Die Oppositionspartei SYRIZA macht unterdessen darauf aufmerksam, dass viele Stellen im öffentlichen Staatsdienst nicht besetzt seien. Als besonders krasses Beispiel wurde genannt, dass am 15. August ein Gynäkologe auf der Insel Kos einen Herzinfarkt-Patienten behandeln musste. Georgiadis erklärte dazu, dass es sich bei dem Gynäkologen um einen sehr erfahrenen Arzt handle. Er vertrat die Ansicht, dass man kein gesamtes Krankenhaus schließen könne, nur weil nicht alle Fachbereiche der Notaufnahme besetzt gewesen seien. – Der 15. August ist in ganz Griechenland einer der größten Feiertage.
Der für Gesundheitsfragen verantwortliche SYRIZA-Funktionär Andreas Panagiotopoulos warf der Regierung daraufhin vor, dass sie das Ziel verfolge, das griechische Gesundheitssystem komplett zu privatisieren. Regierungssprecher Pavlos Marinakis hatte Ende Juli in diversen Interviews festgestellt, es bestünde eine „erkennbare Gefahr, dass einige Kliniken schließen müssen“. Er fügte hinzu, dass demnächst die Gebäude von 80 Krankenhäusern und 150 Gesundheitszentren renoviert und aufgewertet würden; es handle sich um das bisher größte Programm dieser Art, so Marinakis. Die Möglichkeit, einer Dienstverpflichtung für Ärzte des Privatsektors schloss er in seinen Ausführungen aus. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium eine Gesetzesnovelle im Parlament eingereicht, wonach privaten Ärzten das Recht abgesprochen werden könnte, Medikament auszustellen, falls sie sich weigern sollten, in staatlichen Krankenhäusern Schichten zu übernehmen.

An der Kräfte-Grenze
Beobachter weisen darauf hin, dass die Ärzte im staatlichen Dienst chronisch unterbezahlt sind, vor allem im Vergleich zu ihren Kollegen im privaten Gesundheitssektor. Ein weiteres Problem ist, dass sie zu viele Schichten im Monat ableisten müssen und daher oft an die Grenzen ihrer Kräfte stoßen. Hinzu kommt, dass auf vielen abgelegenen Inseln keine Unterkünfte für Ärzte vorgesehen sind. Dies kann dazu führen, dass Mediziner im Sommer nicht auf diesen Eilanden arbeiten wollen. Allerdings wurde dieses Problem teilweise von den vor Ort tätigen Bürgermeistern bzw. Gemeinderäten gelöst, in dem den Ärzten kostenlose Unterkünfte zur Verfügung gestellt werden. Konkretere Maßnahmen, um dieses Problem generell bzw. auf dem Behördenweg zu lösen, werden im Herbst erwartet. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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