Griechenland ist angesichts Situation im Libanon sichtlich besorgt; dort ist u. a. eine größere griechische Gemeinde ansässig. Das Außenministerium hat eine Notrufnummer aktiviert, um griechischen Bürgern konsularische Unterstützung in diesem Land zu bieten.
Medienberichten zufolge sei davon bisher jedoch kaum Gebraucht gemacht worden. Seit dem 29. Juli wurde auch von jeglichen Reisen in die Region abgeraten, die nicht absolut notwendig sind. Demnach sollten Besucher das Land an der östlichen Seite des Mittelmeeres verlassen. Am gleichen Tag wurde aus dem Ministerium erklärt, dass eine ähnliche Empfehlung vom 15. Oktober 2023 für Reisen nach Israel, in palästinensische Gebiete als auch in den Iran weiterhin Bestand habe.
Die bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und diesen Ländern gelten als gut. In Regierungskreisen macht man sich eher Sorgen um die finanziellen Folgen einer Eskalation im Nahen Osten; auch der Zustrom von Asylsuchenden dürfte sich dadurch erhöhen. Außenminister Jorgos Gerapetritis erklärte Anfang August in einem Interview, dass es sich um „die schlimmste Phase der Nachkriegszeit“ handle. Man sei besorgt um den Frieden in der Region, aber auch im internationalen Maßstab. Außerdem sprach er von einer humanitären Krise in Gaza und anderen Regionen des Nahen Ostens. Die Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) wies angesichts des Hiroshimatages am 6. August darauf hin, dass auch Israel über Atomwaffen verfüge. In diesem Sinne wurde ein Waffenstillstand in Palästina gefordert. SYRIZA sprach von schwerwiegenden Folgen, die dem gesamten Mittelmeerraum einschließlich Griechenland und Zypern drohen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)