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Athen und Nikosia für Wiederaufnahme von Gesprächen mit Ankara Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Verteidigungsminister Nikos Dendias während eines offiziellen Besuchs in Nikosia. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Verteidigungsminister Nikos Dendias während eines offiziellen Besuchs in Nikosia.

Es ist ein historisches Datum: Am 20. Juli 1974 besetzte die Türkei mit der sogenannten Operation Atilla den nördlichen Teil der Mittelmeerinsel Zypern. Anlässlich des 50. Jahrestag dieser Militärinvasion wird sich der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Samstag, dem 20. Juli, in der zyprischen Hauptstadt Nikosia aufhalten – der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird aus dem gleichen Grund im türkischsprachigen Nordteil der Insel erwartet.

Bereits in dieser Woche weilte der hellenische Außenminister Nikos Dendias in Nikosia. Dort sprach er u. a. von einer Invasion, die sich komplett gegen das internationale Recht richte. Er beschrieb einen „ungleichen Kampf“ im Jahre 1974 und verurteilte die „illegale Präsenz der türkischen Besatzungsarmee auf Zypern seit einem halben Jahrhundert“. Außerdem stellte er fest, dass „Einheit des Griechentums eine notwendige Voraussetzung für das griechische Überleben“ sei. Das türkische Außenministerium reagierte prompt und bezeichnete die Meinung des griechischen Chefdiplomaten als „verleumderische Statements“. Dendias verfolge lediglich das Ziel, darauf eine politische Karriere aufzubauen.
In Athen traf sich Dendias nach seiner Rückkehr aus Nikosia u. a. mit der zyprischen Parlamentspräsidentin Annita Dimitriou. Die beiden Politiker waren sich darin einig, dass man sich an die Regeln des internationalen Rechtes sowie des Seerechtes halten werde, um „die türkische Militärbesatzung zu beenden“. Ziel sei es nach wie vor, die Verhandlungsgespräche für die Lösung der Zypernfrage wieder aufzunehmen. Eine letzte Gesprächsrunde war im Juli 2017 im schweizerischen Crans-Montana erfolglos beendet worden.
Regierungssprecher Pavlos Marinakis stellte seinerseits während eines Radiointerviews klar, dass sich Griechenland und Zypern gegen eine Zweistaatenlösung aussprechen: „Die Geschichte kann nicht noch einmal geschrieben werden“, sagte er. Ziel für Athen und Nikosia sei es, in die Zukunft zu blicken. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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