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Bei der sozialistischen PASOK werden die Messer gewetzt Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt PASOK-Chef Nikos Androulakis und den Bürgermeister der Stadt Athen Charis Doukas. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt PASOK-Chef Nikos Androulakis und den Bürgermeister der Stadt Athen Charis Doukas.

In den Reihen der sozialistischen PASOK brodelt es. Am 30. Juni wird das Zentralkomitee schwierige Entscheidungen treffen müssen. Der amtierende Bürgermeister der Stadt Athen Charis Doukas hat angekündigt, gegen Nikos Androulakis, den bisherigen Parteivorsitzenden, zu kandidieren.

Seiner Ansicht nach sollten für den 3. November parteiinterne Wahlen ausgeschrieben werden; für eine eventuelle Stichwahl käme dann der 10. November in Frage.
Aus der PASOK-Zentrale wurde dieser Terminvorschlag abgelehnt. In der Begründung hieß es, dass am 10.11. der Athen Marathon durchgeführt werde – was mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen einhergehe. Doukas konterte, dass bereits 2017 innerparteiliche PASOK-Wahlen während des Marathon-Laufs durchgeführt wurden. Seiner Ansicht nach brauche die Partei so schnell wie möglich einen „Neustart“. Der 44-Jährige Akademiker gilt als charismatisch und könnte eventuell neue Wählerschichten für die PASOK erschließen. Überraschend gewann er im Oktober vorigen Jahres die Stichwahl für das Amt des Athener Bürgermeisters. Mit fast 56 Prozent der Stimmen wies er seinen Konkurrenten Kostas Bakojannis, ein Neffe des Premierministers Kyriakos Mitsotakis, klar in die Schranken.
Der PASOK verlieh dieser Erfolg gehörigen Auftrieb. Die einstige Volkspartei ist – nach der konservativen ND und dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) – die drittstärkste Kraft im griechischen Parlament. Das Ergebnis der jüngsten Europawahlen am 9. Juni hat diesen Trend bestätigt. Von einem Erfolg kann man allerdings nicht sprechen: Zwar konnten die Sozialisten einen Volksvertreter mehr als bisher in das europäische Parlament schicken, gleichzeitig büßten sie im Vergleich zu den vorigen Europawahlen etwa 100.000 Stimmen ein. Viele enttäuschte PASOK-Mitglieder plädieren aus diesem Grund für die Wahl eines neuen Parteivorsitzenden. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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