Der Prozess um die Ermordung des Investigativjournalisten Jorgos Karaivaz vor mehr als drei Jahren sollte am Mittwoch (26.6.) in Athen beginnen, wurde aber kurzfristig verschoben: Neuer Start ist der 5. Juli. Als Hauptverdächtige gelten zwei Brüder im Alter von 40 und 48 Jahren.
Karaivaz war am 9. April 2021 vor seiner Wohnung im Athener Küstenvorort Alimos erschossen worden, als er gerade aus seinem Pkw aussteigen wollte. 18 Kugeln wurden auf ihn abgefeuert, zehn drangen in den Körper des Medienarbeiters ein, er war sofort tot. Die beiden Täter konnten entkommen.
Die beiden Verdächtigen, die seit ihrer Festnahme im vorigen Jahr in Untersuchungshaft sitzen, weisen sämtliche Vorwürfe von sich. Der 40-Jährige erklärt, dass er sich am Tag des Mordes nicht in Alimos aufgehalten habe. Sein älterer Bruder sei lediglich aus geschäftlichen Gründen in Alimos gewesen, so die Aussage.
Die Polizei stützte sich bei ihrer Arbeit auf Videos, Handy-Daten und Zeugenaussagen. Außerdem seien die beiden Brüder auch wegen anderer Straftaten mehrfach bei der Polizei auffällig geworden. Nun wird ihnen u. a. vorsätzlicher Mord vorgeworfen. Der 52-jährige Karaivaz hatte für den privaten Fernsehsender Star gearbeitet und überwiegend über das organisierte Verbrechen berichtet. Insider gehen davon aus, dass es sich um einen Auftragsmord gehandelt haben dürfte. (Griechenland Zeitung/eh)