Eine klare Botschaft, dass die Ukraine im Krieg mit Russland weiterhin von der EU und der NATO, insbesondere aber auch von Griechenland, unterstützt werde, vermittelte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis in Bukarest. Dort hatte ein Kongress der Europäischen Volkspartei (EVP) stattgefunden, der auch die Nea Dimokratia (ND) unter der Führung von Mitsotakis angehört.
In einer Ansprache bezog sich der griechische Spitzenpolitiker auf einen russischen Raketenangriff in Odessa, den er bei seinem Besuch dort am Mittwoch (6.3.) persönlich miterlebt hatte. Der griechische Regierungschef kommentierte: „Alle schicken wir eine Botschaft an den Kreml. Wie werden uns nicht einschüchtern lassen. Wir werden die Ukraine weiterhin unterstützen – so lange wie nötig.“ Außerdem konstatierte er, dass Verletzungen des internationalen Rechts, der territorialen Integrität oder die gewaltsame Veränderung von Grenzen „von der europäischen Familie niemals akzeptiert werden können“.
Premier Kyriakos Mitsotakis bei einer Ansprache auf dem Kongress der Europäischen Volkspartei.
Angesichts seiner Erlebnisse, die er in Odessa während seines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte, stellte Mitsotakis gegenüber Journalisten fest, dass man genau verstanden habe, was Krieg bedeute. „Wir waren dort für sieben Stunden. Für die Ukrainer ist es Alltag.“ Das bestätige die Richtigkeit der europäischen Entscheidung, die Ukraine gegen russische Aggressivität auch weiterhin zu unterstützen.
Ursula von der Leyen wurde erneut als Spitzenkandidatin für das Amt der EU-Kommissionspräsidentin gewählt.
In seiner Ansprache machte er auch auf die wirtschaftliche Entwicklung seines Landes aufmerksam. Als er die Amtsgeschäfte 2019 erstmals übernommen habe, habe Griechenland für viele noch als „Patient Europas“ gegolten. Heute hingegen sei die Lage völlig anders. Man habe der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung verholfen, wobei aber gleichzeitig auch auf die Haushaltsdisziplin geachtet worden sei.
Bei dem EVP-Kongress in Bukarest wurde die bisherige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen abermals als Spitzenkandidatin für dieses Amt gewählt. Sie erhielt 400 der 499 Stimmen. – Klar unterstützt wird ihre Kandidatur für eine zweite Amtszeit von der ND; das hatte Mitsotakis im Vorfeld deutlich gemacht.
(Griechenland Zeitung / Jan Hübel)