Seit Sonntag führt Premierminister Mitsotakis einen dreitägigen offiziellen Besuch im Vereinigten Königreich durch. In London wird er sich u. a. mit seinem Amtskollegen Rishi Sunak sowie mit dem britischen Oppositionschef Keir Starmer treffen. Ganz oben auf dem Gesprächstisch soll die Rückkehr der Parthenon-Skulpturen nach Athen stehen.
„Es wäre am besten, wenn die Parthenon-Skulpturen im Akropolis Museum ausgestellt werden.“ Mit diesen Worten setzte sich am Sonntag (26.11.) Premierminister Kyriakos Mitsotakis erneut deutlich für eine Rückkehr der Skulpturen des Parthenon nach Athen ein. Im Rahmen eines Interviews mit BBC One, das die Journalistin Laura Kuenssberg führte, beschrieb Mitsotakis das Akropolis Museum als „hochmodern“. Er verwies darauf, dass es extra für die Rückkehr der Parthenon-Skulpturen eingerichtet worden sei.
Kuenssberg ergänzte, dass die Skulpturen im 19. Jahrhundert vom damaligen Diplomaten Lord Elgin ins Vereinigte Königreich verbracht wurden, und im British Museum zu sehen sind.
Mitsotakis reagierte darauf mit der Feststellung, dass die Skulpturen Griechenland gehören. In der Tat seien sie seinem Land gestohlen worden, so sein Kommentar. Die Frage sei daher nicht, wem die Skulpturen gehören, sondern wie sie in ihre Heimat zurückkehren.
Im Gespräch machte der griechische Premier seine Erwartung deutlich, dass diese antiken Kunstwerke noch während seiner vierjährigen Legislaturperiode, die in diesem Sommer begonnen hat, in ihre Heimat zurückkehren würden.
Am Montag wird sich Mitsotakis in London auch mit dem britischen Oppositionschef Keir Starmer beraten, um bei dieser Gelegenheit ebenfalls die Frage der Rückkehr der Parthenon-Skulpturen anzusprechen. Das Treffen mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak steht am Dienstag auf der Tagesordnung.
Im Interview mit Kuenssberg kam außerdem das Thema Migration zur Sprache. Mitsotakis erklärte, dass seine Regierung „eine strenge aber faire Migrationspolitik“ umsetze. Er äußerte den Gedanken, dass die Anzahl jener Boote, die die türkische Küste verließen, um nach Griechenland zu gelangen, begrenzt werden müsse. Fortschritte habe man in Hellas außerdem bei der Bearbeitung von Asylanträgen gemacht. Der hellenische Regierungschef verwies zudem darauf, dass die griechische Grenze auch eine EU-Außengrenze sei.
Im Interview wurden auch einige aktuelle Zahlen genannt. Kamen im Jahr 2015 noch etwa 800.000 Menschen ohne gültige Reisepapiere nach Griechenland, so seien es in diesem Jahr bisher 35.000 gewesen.
Tangiert wurde in der BBC-Sendung nicht zuletzt auch die Lage der griechischen Wirtschaft. Mitsotakis stellte fest, dass diese im Aufwärtstrend und dass die Arbeitslosigkeit zum ersten Mal nach vielen Jahren unter die Zehn-Prozent-Marke gesunken sei. Er kommentierte: „Die schwierigen Zeiten liegen hinter uns.“ Zudem verwies er darauf, dass die Steuern gesenkt und das Wachstum gestärkt worden seien. In London wird sich Mitsotakis außerdem mit Mitgliedern der griechischen Gemeinde treffen. Zudem nimmt er an einem Investmentkongress teil, der gemeinsam mit dem Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen Morgan Stanley und der griechischen Börse organisiert wurde. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)