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Zum Rücktritt von SYRIZA-Chef Tsipras: Es war zu erwarten Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) enstand kurz nach der Bekanntgabe des Rücktritts von Alexis Tsipras im Athener Zapeion Palais. Unser Foto (© Eurokinissi) enstand kurz nach der Bekanntgabe des Rücktritts von Alexis Tsipras im Athener Zapeion Palais.

Alexis Tsipras ist nach 15 Jahren an der Spitze des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) am Donnerstag (29.6.) zurückgetreten. Eins ist sicher: der heute 48-Jährige hat die jüngere Geschichte Griechenlands nachhaltig geprägt.

Kommentiert hatte er seine Entscheidung mit den Worten: „Ich verstehe, dass SYRIZA eine neue Welle nötig hat.“ Deshalb sei es für ihn an der Zeit, beiseite zu treten, damit diese durchkommen könne. Bewertet wurde dieser Rücktritt auch von politischen Kontrahenten. So etwa stellte Premierminister Kyriakos Mitsotakis von der konservativen Nea Dimokratia (ND) fest, dass dieser Schritt „zu erwarten“ gewesen sei. Ursache dafür seien „drei schweren Niederlagen, die SYRIZA und Tsipras persönlich“ erlitten habe. Seiner Ansicht nach schließe sich mit diesem Rücktritt ein Kreis. SYRIZA sei eine Partei gewesen, die in den letzten Jahren – sowohl in der Regierung als auch in der Opposition – eine toxische Politik verfolgt habe. Einhergegangen sei das mit Spaltungsversuchen und einer großen Ineffizienz, als die Partei in der Pflicht war, das Schicksal des Landes zu bestimmen. „Parteien“, so die Feststellung von Mitsotakis, „müssen die Bürger vereinen und realistische und erreichbare Lösungen für die Probleme der Bürger anbieten“. Diesen Kurs aber habe SYRIZA niemals verfolgt. Er hoffe, dass diese Partei in Zukunft diesen Weg finden werde.
Bei der PASOK, der zweitgrößten Oppositionspartei wurde der Rücktritt des SYRIZA-Chefs mit der Hoffnung verbunden, dass man dadurch noch mehr Wähler auf sich vereinen bzw. im Bereich Mitte-links weitere Kräfte auf sich konzentrieren könne. Die jüngste politische Entwicklung habe einmal mehr gezeigt, dass man für die Wählerschaft Mitte-links konkrete Vorschläge und Perspektiven unterbreiten müsse. Man beobachte die innerparteiliche Entwicklung bei SYRIZA „sehr aufmerksam und mit Respekt“, hieß es aus der PASOK-Parteizentrale.
Janis Varoufakis, Vorsitzender der linksliberalen MeRA 25 und früherer Finanzminister im Kabinett von Tsipras (Januar bis Juli 2015) konstatierte dass man „die Übernahme der Verantwortung der Niederlage von SYRIZA“ bei den Parlamentswahlen am 25. Juni „positiv bewerten“ müsse, „unabhängig von unseren Meinungsverschiedenheiten“.
(Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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