„Es ist der schönste und schwierigste Wahlkampf gewesen, den wir bisher ausgetragen haben.“ Mit diesen Worten beschrieb Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) die Parlamentswahlen am Sonntag. Er bedauerte, dass drei rechtsradikale Parteien den Einzug ins Parlament gefunden haben.
Darunter sei auch eine mit faschistischen Wurzeln; die neu auf der politischen Bühne agierenden „Spartiates“. Noch niemals in der Zeit nach dem Sturz der Diktatur (1974) habe es eine für den linken Raum derartig negative Zusammensetzung im Parlament gegeben. Das sei ein Warnsignal für jeden demokratischen Bürger. Seiner Ansicht nach trage die Führung der konservativen Nea Dimokratia (ND) dafür Verantwortung. Sie habe ihren Wahlkampf auf sensible nationale Themen gelenkt. Die dafür benutzten Worte seien „extrem nationalistisch und spalterisch“ gewesen.
Für SYRIZA werde mit diesem Wahlergebnis ein „großer und kreativer historischer Kreis“ abgeschlossen, so Tsipras. Das Linksbündnis müsse nun seine Verantwortung übernehmen, stellte der Oppositionschef fest. In den kommenden vier Jahren werde auch die Qualität der Demokratie unter Beweis gestellt. Er räumte ein, dass seine Partei eine schwere Wahlniederlage erlitten habe, jedoch weiterhin die größte Oppositionspartei geblieben sei.
(Griechenland Zeitung / eh)