„Griechenland verfügt über Grenzen, und wir schützen diese.“ Das stellte in dieser Woche Migrationsminister Notis Mitarakis im Rahmen einer Pressekonferenz fest. Dabei gab er bekannt, dass immer weniger Asylsuchende nach Griechenland kämen.
Hellas habe bisher 10.270 Menschen aufgenommen, die auf der Suche nach internationalem Schutz seien. Zusätzlich halten sich auch 75.942 Flüchtlinge aus der Ukraine in Griechenland auf. Nur 20.135 von ihnen hätten einen Antrag auf Asyl gestellt. Seit einigen Wochen würden viele Ukrainer wieder in ihre Heimat zurückkehren, sagte Mitarakis.
Vor allem müsse Griechenland seine Grenze zum Nachbarland Türkei schützen, um illegale Grenzübertritte zu vermeiden. Um dieses Ziel zu erreichen, werde u. a. der Grenzzaun am Evros-Fluss in Nordgriechenland verlängert.
Das Thema griff in einem Fernsehinterview auch Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos auf. Gemeinsam mit dem Regierungsrat für Außenpolitik und Verteidigung (KYSEA) habe man beschlossen, den bereits bestehenden Grenzzaun auf eine Gesamtlänge von 140 Kilometern zu erweitern. Dieser soll die gesamte Länge des Evros-Flusses auf griechischem Territorium abdecken, der eine natürliche Grenze zur Türkei bildet. Das Ziel seines Ministeriums sei es, die Situation in der nordgriechischen Grenzregion international bekannt zu machen. Dabei erinnerte der konservative Politiker daran, dass die griechischen Grenzen zudem auch ein Teil der EU-Außengrenzen seien.
Das Programm für den Grenzschutz in dieser Region läuft unter dem Namen „Akritas“. Integriert sind Polizei und Armee sowie Bürger der anliegenden Dörfer, aber auch die Mitarbeiter der Europäischen Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Täglich würden etwa 1.500 Menschen den Versuch unternehmen, illegal griechisches Territorium zu betreten, teilte der Minister mit. Seit Anfang des Jahres seien bereits 160.000 Personen davon abgehalten worden, ohne gültige Reisepapiere nach Hellas zu kommen.
Außerdem wurde bekannt, dass ab November etwa 4.000 Arbeitskräfte aus Bangladesch erwartet werden, die den Landwirten unter die Arme greifen werden. (Griechenland Zeitung / eh)