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Griechenland will den Grenzschutz am Evros Fluss deutlich verbessern Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im April dieses Jahres anlässlich eines Besuches der Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou in der Region am Evros. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand im April dieses Jahres anlässlich eines Besuches der Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou in der Region am Evros.

Grünes Licht für die Verbesserung des Grenzschutzes am Fluss Evros in Nordgriechenland gab in dieser Woche der Regierungsrat für Nationale Sicherheit unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis. Allein im August registrierte Griechenland mehr als 25.000 Versuche illegaler Grenzübertritte aus dem Nachbarland Türkei.

Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos sprach von einer „besonderen Form der Bedrohung zu Lasten der Integrität unserer Heimat und unserer Sicherheit“. Seiner Ansicht nach würden die Versuche von Migranten, illegal die Grenze von der Türkei nach Griechenland zu überwinden, von Ankara instrumentalisiert. Deshalb werde man sofort damit beginnen, die dort befindlichen Anlagen auszubauen bzw. zu erweitern. In Kürze sollen 250 zusätzliche Grenzschützer eintreffen, die sich derzeit noch in der Ausbildung befinden. Außerdem wird das Areal mit modernen Kameras ausgestattet, zur Überwachung aus der Luft sollen Aufklärungsdrohnen zum Einsatz kommen.
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass ein bereits bestehender Grenzzaun um weitere 80 Kilometer verlängert werden soll. Bisher hat die entsprechende Abzäunung eine Länge von 38 Kilometern, von denen wiederum 27 Kilometer erst vor etwa eineinhalb Jahren fertiggestellt worden waren. Griechenland hat unterdessen einen Antrag bei der EU gestellt, um entsprechende Finanzmittel für das Projekt zu erhalten. Athen ließ allerdings durchblicken, dass man den Zaun auch ohne EU-Mittel erweitern werde, falls diese nicht genehmigt werden sollten.
Hintergrund für das entschlossene Handeln der griechischen Regierung ist die Gefahr einer neuen Flüchtlingswelle an der Festlandsgrenze zur Türkei. Anfang 2020 war es dort in einer ähnlichen Situation zu extremen Spannungen gekommen, als Ankara entschieden hatte, einseitig die Grenze zu öffnen und tausende Migranten dazu ermunterte, gewaltsam auf europäisches Territorium vorzudringen. Athen wurde damals einhellig von den anderen Mitgliedern der EU unterstützt; u. a. hatte Österreich Grenzschützer und ein gepanzertes Fahrzeug zur Verfügung gestellt. (Griechenland Zeitung / jh)

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