In Griechenlands Parteienlandschaft deuten sich leichte Veränderungen an. Zwar liegt die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) nach wie vor in der Wählergunst vorn, doch die Aufholjagd könnte langsam beginnen.
Einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Alco zufolge würden zwar noch 31,8 % der Griechen der ND ihre Stimme geben, falls zum jetzigen Zeitpunkt Parlamentswahlen durchgeführt würden. Es folgt das Linksbündnis SYRIZA mit 22,2 % auf dem zweiten Platz. Doch es ist das erste Mal nach langer Zeit, dass der Vorsprung der ND vor SYRIZA niedriger als zehn Prozentpunkte ist.
Geschuldet sein könnte dies politischen Entwicklungen innerhalb der sozialistischen KinAl. Nachdem der relativ junge Politiker Nikos Androulakis (Jg. 1979) im vergangenen Dezember die Parteiführung übernommen hat, gewinnen die Sozialisten langsam wieder an Kraft. Alco zufolge würden 14,1 % der Bürger für die KinAl votieren. Abgezogen werden diese Stimmen offenbar aus Parteien des gesamten politischen Spektrums, vor allem aber von SYRIZA (11 %) und der ND (7 %).
Vor allem aber zeigen sich die Bürger mit der Regierungsarbeit unzufriedener als bisher. So etwa empfinden 76 % der Befragten, dass die erfolgte Senkung der Immobiliensteuer die Finanzlage ihrer Haushalte nur wenig oder gar nicht entspannt hat. Vor allem auch in Sachen Katastrophenbekämpfung steht es nicht zum Besten:
81 % zeigen mit den Leistungen des Staates während des Unwetters Elpida Ende Januar unzufrieden – damals hatte eine Schneekatastrophe weite Landesteile heimgesucht; vor allem in Attika kam es zu Chaos auf vielen Straßen. Hinzu kamen lang anhaltende Stromausfälle und weitere Behinderungen.
Befragt wurden bei dieser Erhebung zwischen dem 14. und dem 18. Februar landesweit 1.000 Bürger. (Griechenland Zeitung / eh)