Eine rasch zunehmende Anzahl der Corona-Fälle sorgt für Beunruhigung der griechischen Öffentlichkeit. Am Montag (1.11.) meldete der griechische Gesundheitsdienst 5.449 Neuinfektionen. Die meisten davon (1.021) wurden im Großraum Athen registriert; es folgen Thessaloniki mit 828 Corona-Fällen, Larissa (339), Magnisia (242), Achaia (171), Evros (167) und Pella (152).
Innerhalb von 24 Stunden starben am Montag 52 Menschen an den Folgen des Virus. Seit dem Beginn der Pandemie sind 15.990 Todesopfer zu beklagen. Im Amtssitz des Ministerpräsidenten, dem Megaron Maximou, wird am Dienstag die Durchsetzung neuer Maßnahmen besprochen. Vorerst betreffen diese lediglich Ungeimpfte sowie einzelne Regionen Nordgriechenlands, wo das Virus besonders grassiert. An der Sitzung beteiligen sich außer Premierminister Kyriakos Mitsotakis und Gesundheitsminister Thanos Plevris auch Mitglieder der kommunalen Selbstverwaltung sowie Virologen.
Der Präsident der panhellenischen Ärztekammer Athanasios Exadaktylos erklärte in einem Interview, dass 95 Prozent der Patienten, die aufgrund des Coronavirus auf einer Intensivstation behandelt werden müssten, zu jenem Drittel der ungeimpften Bevölkerung gehören. – Komplett gegen Covid-19 sind in Hellas lediglich 60,8 Prozent der Gesamtbevölkerung geimpft worden.
Unterdessen wirft der Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) der Regierung vor, sich zu weigern, mit den anderen im Parlament vertretenen Parteien zu kooperieren, um eine Lösung zu finden. Seiner Ansicht nach sei die vierte Corona-Welle auf ein „unvorbereitetes Griechenland“ gestoßen. (Griechenland Zeitung / eh)