Der Zyprer Christos Stylianidis wird in Griechenland Minister für Klima- und Zivilschutz; noch am Montag (6.9.) soll er die griechische Staatsbürgerschaft erhalten. Zwischen 2014 und 2019 war er EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz. Er gilt als Gründungsmitglied des EU-Schutzmechanismus RescEU.
Außerdem hat er zwei Mal als zyprischer Regierungssprecher (1998-1999 und 2013-2014) gedient. Als Gastprofessor war er u. a. an der Ruhr Universität Bochum aktiv. Staatssekretär in seinem Ministerium wird der frühere Luftwaffengeneral Evangelos Tournas, der u. a. zwischen 2002 und 2005 als Luftwaffen-Attaché der griechischen Botschaft in Deutschland gedient hatte. Beide werden am Freitag ihren Eid ablegen.
Vorangegangen war dieser Entscheidung eine Kabinettsumbildung am vorigen Dienstag (31.8.). Der avisierte Zivilschutzminister Evangelos Apostolakis hatte kurz nach der entsprechenden Ankündigung erklärt, den Posten nicht annehmen zu können; er habe nur unter der Voraussetzung zugesagt, dass auch die Oppositionsparteien sein Ministerium überparteilich unterstützen würden; was leider nicht der Fall sei. Aus Regierungskreisen hieß es, dass dieser unerwartete Rückzug auf das Konto der Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) gehe. Der frühere Admiral Apostolakis fungierte von Januar bis Juli 2019 in der damaligen Regierung unter SYRIZA als Verteidigungsminister.
Dem neu eingerichteten Ministerium für Klima- und Zivilschutz wird u. a. die Feuerwehr unterstehen. Notwendig wurde dieser Posten nach verheerenden Waldbränden in vielen Landesteilen im vergangenen August. (Griechenland Zeitung / eh)