Unter dem Motto „leere Stühle“ protestierten am Mittwoch (6.5.) landesweit tausende Vertreter der Gastronomie in Griechenland gegen die Verluste, die sie durch die Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Krise hinnehmen mussten.
Sie stellten leere Stühle, oftmals in einem Abstand von je zwei Metern, auf zentralen Plätzen auf. In Larissa etwa formten sie mit den Stühlen ein SOS-Zeichen, das man von der Luft aus gut erkennen konnte. In Athen fand der Protest am Syntagma-Platz statt, in Thessaloniki rund um den Weißen Turm und in Patras mit 1.200 Stühlen am Georgiou-Platz. Vertreter der Branche erklären, dass etwa 80 Prozent der Betriebe im Gastronomie-Bereich in Betracht ziehen, nicht zu öffnen, wenn die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden. Offiziell heißt es bisher, dass Cafés, Bars und Gaststätten ab dem 1. Juni wieder Gäste empfangen können. Allerdings ist das vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie abhängig und der Termin könnte verschoben werden. Die Vertreter der Gastronomie stellen fest, dass sie durch die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die u. a. große Abstände zwischen den einzelnen Tischen vorsehen, nur etwa 50 Prozent ihrer normalen Kapazität nutzen könnten.
Sie fordern u. a. Mietzuschüsse für jene beiden Monate, in denen ihre Geschäfte geschlossen bleiben mussten. Die Regierung zieht ihrerseits Steuersenkungen in Betracht. In Kooperation mit den jeweiligen Gemeinden soll den Wirten zusätzlich mehr Platz in öffentlichen Räumen zur Verfügung gestellt werden, damit dort Tische für die Gäste aufgestellt werden können. Der Pressesprecher der linken Oppositionspartei SYRIZA Alexis Charitsis sprach angesichts der Regierungsvorschläge von einer Behandlung mit „Aspirin“. (Griechenland Zeitung / red)