„Schwierigkeiten bei den bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei existierten und werden weiterhin existieren.“ Das gab Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Mittwoch (4.12.) nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bekannt.
Es liege am guten Willen der beiden Seiten, diese Probleme zu überwinden, so Mitsotakis. Das Gespräch am Rande des NATO-Gipfels dauerte etwa eineinhalb Stunden. In der griechischen Presse wurde es als besonders heikel beschrieben. Erörtert wurde vor allem ein Memorandum, das die Türkei am 27. November gemeinsam mit Libyen unterzeichnet hatte, und in dem die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) zwischen diesen beiden Staaten festgelegt worden ist. Nicht in Betracht gezogen wurden dabei jedoch die AWZ Griechenlands und der Republik Zypern. Nikosia wendet sich nach den jüngsten Entwicklungen an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag, und klagt dort wegen der Verletzung seiner Hoheitsrechte durch Ankara.
Mitsotakis und Erdogan haben am Mittwoch auch die Lösung der Zypernfrage besprochen. Der Inselstaat ist seit 1974 in einen türkischsprachigen Nord- und einen griechischsprachigen Südteil getrennt.
Auf dem Gesprächstisch lag außerdem die Flüchtlingskrise. Mitsotakis wiederholte, dass Athen die Umsetzung des 2016 beschlossenen EU-Türkei-Paktes unterstütze. Allein im November sind 7.000 Asylsuchende von der türkischen Küste aus über der Ägäis nach Griechenland gekommen. (Griechenland Zeitung / eh)