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Gewerkschaftskongress verhindert: Mafia-Machenschaften angeprangert Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden vor bzw. in dem Hotel Olympia Pallas auf der Insel Rhodos. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden vor bzw. in dem Hotel Olympia Pallas auf der Insel Rhodos.

Zwischen der Dachgewerkschaft der Privatangestellten GSEE und der kommunistischen Gewerkschaft PAME ist die Stimmung gereizt. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind etwa 200 Mitglieder der PAME in das Hotel „Rhodos Pallas“ auf der Insel Rhodos eingedrungen, wo am Donnerstag der 37. GSEE-Kongress stattfinden sollte.

Es ist das zweite Mal innerhalb von zwei Monaten, dass die PAME die Durchführung eines solchen Kongresses verhindert hat. Die kommunistischen Gewerkschafter erheben den Vorwurf, dass die Legislaturperiode des GSEE-Vorstandes bereits abgelaufen sei und er folglich nicht mehr das Recht habe, diesen Kongress durchzuführen. Vor allem aber habe die GSEE-Spitze vor, 53 Vertreter von Arbeitgebern in die Führung der Dachgewerkschaft wählen zu lassen: Firmeninhaber, Aktionäre und Vizepräsidenten von Unternehmen. Die Rede ist von einer Gewerkschafts-Mafia nach sizilianischem „Cosa Nostra“-Vorbild.

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PAME protestiert vor allem dagegen, dass den kommunistischen Mitgliedern der GSEE der Zutritt zum Abstimmungsprozedere untersagt worden sei. Man verweist zudem darauf, dass auch der Presse die Anwesenheit und daher eine objektive Berichterstattung verweigert wurden. Über diese Tatsache hat auch die Journalistengewerkschaft protestiert. Seitens der GSEE ist die Rede davon, dass PAME-Mitglieder mit Vorschlaghammern in das Hotel gestürmt seien, vier Personen hätten sie krankenhausreif geprügelt sowie Sachschäden am Gebäude verursacht. Beschrieben wurde die PAME in diesem Sinne als eine „paramilitärische Organisation“.PAME-Mitglieder hatten bereits am Mittwoch auf Rhodos eine Demonstration durchgeführt, bei der sie forderten, dass der GSEE-Kongress abgesagt werden müsse.

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Vor den zentralen Büros der Dachgewerkschaft der Privatangestellten GSEE in Athen.

Sollte nicht schnell eine neue Führung der Dachgewerkschaft gewählt werden, so müsse ein solche per Gerichtsbeschluss eingesetzt werden. Einen Präzedenzfall dafür gab es im Jahre 1985. Um ihrem Protest noch mehr Nachdruck zu verleihen, haben am Donnerstag Mitglieder der PAME die zentralen Büros der GSEE in Athen besetzt.

Elisa Hübel

 

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