Papst Franziskus unterstützt eine Vergabe des Friedensnobelpreises an den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras.
Einleitend sagte er auf einer Pressekonferenz: „Ich habe einmal einen Premierminister, einen Menschen, den ich respektiere, kennengelernt. Ich werde euch seinen Namen nennen: Alexis Tsipras.“ Der Papst zitierte anschließend das griechische Regierungsoberhaupt mit den Worten: „Menschenrechte stehen vor politischen Abkommen.“ Mit diesem Satz verdiene er den Nobelpreis, so der Bischof von Rom.
Tsipras und der Papst sind sich im Frühling 2016 auf der Insel Lesbos begegnet. Es war der Höhepunkt der Flüchtlingskrise: Hunderttausende Asylsuchende waren in dieser Zeit über eine der Inseln in der Ostägäis auf dem Weg nach Westeuropa. Viele kamen auf der gefährlichen Überfahrt ums Leben, darunter auch zahlreiche Kinder. Damals hatte der Papst die Situation als „schlimmste Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg“ beschrieben und „Menschenwürdige Lösungen“ gefordert.
Tsipras ist gemeinsam mit seinem Amtskollegen aus der Republik Nordmazedonien Zoran Zaev für den Friedensnobelpreis nominiert. Die beiden Regierungsoberhäupter haben Anfang 2019 trotz erheblicher Widerstände in ihren Ländern eine seit Jahrzehnten anhaltende Namensfrage zwischen den beiden Nachbarstaaten gelöst, wodurch die bilateralen Beziehungen deutlich verbessert wurden. (Griechenland Zeitung / eh)