Vertreter der Staaten aus dem Süden der EU haben sich am Dienstag auf Zypern getroffen, um über eine engere Kooperation in Europa zu sprechen. Diskutiert wurde u. a. über die Flüchtlingskrise. Auch die Umbenennung der FYROM in „Republik Nordmazedonien“ wurde erörtert.
In Nikosia auf Zypern haben sie sich zum fünften Mal getroffen: Die Staats- und Regierungschefs der südeuropäischen Länder – Zypern, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal und Spanien. Ort des Treffens war das Kongresszentrum „Filoxenia“ – zu Deutsch: „Gastfreundschaft“. Als Gemeinsamkeit verbindet diese Länder, dass sie von der Finanz- und Wirtschaftskrise besonders hart betroffen wurden. Außerdem kommen die meisten Asylsuchenden, die auf dem Weg von Asien oder Afrika nach Europa sind, an den Küsten dieser Länder an. Außer diesen beiden Themen haben die anwesenden Regierungs- und Staatsoberhäupter auch die Vereinbarung der Lösung der Namensfrage der Ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedonien (Uno-Kurzbezeichnung: FYROM) besprochen. Dieses Land an der nördlichen Grenze Griechenlands soll künftig „Republik Nordmazedonien“ heißen. Am vorigen Freitag hatte das griechische Parlament den geschlossenen Vertrag abgesegnet.
„Wichtiger Erfolg“
Zypernpräsident Nikos Anastasiadis hat dem griechischen Premier Alexis Tsipras zu dieser Lösung der Namensfrage gratuliert. Diese hätten einem unnötigen Konflikt ein Ende bereitet, so die Worte des Präsidenten. Der Vertrag ebne den Weg für eine bessere Zusammenarbeit, Frieden und Stabilität in der Region. Tsipras erwiderte, dass die Lösung der Namensfrage die Glaubwürdigkeit Griechenlands international stärken würde. Es handle sich um einen „wichtigen Erfolg Europas“, so Tsipras. Der Präsident Frankreichs Emmanuel Macron sprach von einem „Beispiel für Europa“.
Herausforderung für Europa
Der Ministerpräsident Italiens Giuseppe Conte, der Premier Maltas Joseph Muscat sowie der Premierminister Portugals António Costa haben vor allem Statements zur Flüchtlingskrise abgegeben. Conte sprach von einer großen Herausforderung für Europa; man müsse gemeinsam arbeiten, um Lösungen zu finden. Costa rief dazu auf, dass eine Spaltung Europas durch die Flüchtlingskrise vermieden werde müsse. Muscat stellte fest, dass man eine einheitliche Herangehensweise in dieser Frage benötige.
Das nächste Treffen der „Sieben“ wird in Malta durchgeführt. Erstmals hatten sich die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Mittelmeerländer 2016 in Athen zusammengefunden. Ziel war es, eine gemeinsame Front innerhalb der EU zu bilden. (Griechenaland Zeitung / eh)