Möglicherweise federführende Mitglieder der linksradikalen Gruppierung „Rouvikonas“ wurden am Montagmorgen festgenommen. Anlass für das Vorgehen der Polizei war das unbefugte Eindringen von rund 30 Personen auf das Gelände des Ministeriums zum Bürgerschutz in Athen. Sie haben auf Flugblättern ihre Solidarität mit dem Terroristen Dimitris Koufontinas zum Ausdruck gebracht, der sich seit Ende Mai im Hungerstreik befindet, um einen Hafturlaub durchzusetzen. Der Ex-Terrorist war führendes Mitglied der berüchtigten Terrorgruppe „17. November“.
Er sitzt seit 16 Jahren im Strafvollzug; verurteilt wurde er u. a. zu elf lebenslänglichen Haftstrafen. Sein Strafregister ist lang: Er verübte zahlreiche Morde, war aber auch an Banküberfällen und anderen kriminelle Taten beteiligt. Nach seiner Verhaftung hatte er die „politische Verantwortung“ für die Taten, die vom „17. November“ verübt wurden, auf sich genommen.
In der vorigen Woche hat Koufontinas in einem Zeitungsinterview erklärt, dass er kein „Statement der Reue“ abgeben wolle, selbst wenn ihm dadurch eine Beurlaubung aus der Haft garantiert werden sollte.
Nach der Aktion von Rouvikonas am Montag wurden erneut Vorwürfe der Opposition laut, dass diese Gruppierung mit Rückendeckung der Regierungspartei agiere. Es handelt sich hierbei um das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), dessen Vorsitzender Ministerpräsident Alexis Tsipras ist. Der Angriff vom Montagmorgen gehöre zur „Normalität von Herrn Tsipras“, schrieb etwa der Vorsitzende der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) Kyriakos Mitsotakis per Twitter. (Griechenland Zeitung / eh)