Ein regelrechter Agententhriller fand dieser Tage in Griechenland seinen vorläufigen Abschluss. Das Landeshöchstgericht, der Areopag, hat am Mittwoch beschlossen, den 38jährigen russischen Staatsbürger Alexander Vinnik in die USA auszuliefern. Vinnik ist in den Medien auch als „Mr. Bitcoin“ bekannt. Washington wirft ihm vor, über die Platform BTC-e und mit Hilfe der digitalen Währung Bitcoin vier Milliarden Dollar gewaschen zu haben. In den USA drohen Vinnik im Extremfall bis zu 50 Jahre Haft. Das Urteil des Areopags zur Auslieferung des Russen könnte lediglich Justizminister Stavros Kontonis kraft seines Amtes rückgängig machen, was aber als unwahrscheinlich gilt.
Unterdessen fordert auch Moskau die Auslieferung von Vinnik. In seiner Heimat droht ihm jedoch eine weitaus geringere Haftstrafe: Moskau wirft ihm vor etwa 10.000 Euro hinterzogen zu haben. Es wird vermutet, dass Russland hinter dem technischen Wissen und Know-How von Vinnik stehen könnte.
Der 38jährige wurde im Juli während seiner Ferien auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki verhaftet. Die Festnahme erfolgte durch die Zusammenarbeit zwischen griechischen Behörden und dem FBI. (Griechenland Zeitung / eh)