Einer der wichtigsten Drahtzieher der terroristischen Organisation „17. November“ (17N), Dimitris Koufondinas, darf am Donnerstag und Freitag für zwei Tage das Gefängnis verlassen. Er wurde für elf Morde und zahlreiche andere Straftaten zu elf lebenslänglichen Haftstrafen und zusätzlichen zu 25 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.
Der Polizei gestellt hatte er sich am 5. September 2002, nachdem die berüchtigte Terrororganisation ausgehoben worden war. Er übernahm vor Gericht die politische Verantwortung für Anschläge, die der 17N durchgeführt hatte. Von 1975 bis 2002 hatte die Gruppe 23 Menschen ermordet, darunter griechische und ausländische Politiker, Armeeangehörige, Polizisten und Diplomaten. Außerdem gehen zahlreiche Bombenanschläge und Banküberfälle auf das Konto der Gruppe.Unter den Opfern von Koufontinas war 1989 u. a. der Parlamentarier der heutigen Oppositionspartei ND Pavlos Bakogiannis gewesen. Seine Ehefrau Dora Bakogianni, heute ebenfalls ND-Parlamentarierin, sowie zahlreiche Politiker haben sich gegen den Hafturlaub von Koufondinas ausgesprochen. Als Hauptargument führten sie ins Feld, dass er sich bisher ohne Reue gezeigt habe. Außerdem bestehe die Gefahr, dass er aus dem Strafvollzug fliehen könnte. Auch wird darauf aufmerksam gemacht, dass in der Nacht von Montag auf Dienstag ein Anschlag auf die Büros der sozialistischen Partei PASOK durch die Terrorgruppe „Revolutionäre Selbstverteidigung“ verübt worden ist. Viele Oppositionspolitiker rufen die Regierung dazu auf, Stellung dazu zu nehmen, warum dem Ex-Terroristen Koufontinas ein zweitägiger Hafturlaub gewährt wurde.
(Griechenland Zeitung / eh)