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Kommentare in Griechenland zum Ausgang der Wahlen in Deutschland Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos am Sonntag in Tripolis auf der Peloponnes. Anlass für die Festveranstaltung war die Befreiung der Stadt von der Fremdherrschaft der Osmanen. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos am Sonntag in Tripolis auf der Peloponnes. Anlass für die Festveranstaltung war die Befreiung der Stadt von der Fremdherrschaft der Osmanen.

Mit großem Interesse wird der Ausgang der deutschen Bundestagswahlen in Athen kommentiert. Ministerpräsident Alexis Tsipras gratulierte per Twitter der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu ihrem Wahlsieg und zu ihrer vierten Legislaturperiode. In seiner Botschaft sprach das griechische Regierungsoberhaupt von einem „solidarischen und demokratischen Europa“, das „wichtiger und notwendiger als jeweils zuvor“ sei. Man müsse jegliche Meinungsverschiedenheiten bei Seite legen und härter für die europäischen Werte arbeiten, so der Premier.

„Europa für die gesamte Welt“
Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos hat sich von der Stadt Tripolis auf der Peloponnes zu den Wahlen in Deutschland geäußert. Hier hatte er sich zum 196. Jahrestag der Befreiung der Stadt während der Griechischen Revolution (1821–1829) aufgehalten. Den Tag der Bundestagswahlen in Deutschland bezeichnete er als einen „wichtigen Tag“. Er wünsche sich und hoffe, dass das deutsche Volk – das am besten über den Alptraum des zweiten Weltkrieges Bescheid wisse – eine Antwort gebe auf die „Überbleibsel (des Faschismus), die es auch in Deutschland gebe.
Pavlopoulos stellte außerdem fest, dass Europa nicht nur für seine Völker existieren müsse, sondern für die gesamte Welt.

Fenster für mutige Veränderungen in Europa
Der Oppositionschef Kyriakos Mitsotakis aus den Reihen der konservativen Partei Nea Dimokratia (ND) gratulierte der deutschen Bundeskanzlerin in einem Brief. U. a. sprach er von einem „Fenster für eine Gelegenheit für mutige Veränderungen in Europa“.
Kommentiert wurde das Wahlergebnis in Deutschland vor allem auch hinsichtlich seiner Konsequenzen für Griechenland. Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos schätzte ein, dass Griechenland davon nicht beeinflusst werde. Es sei offenbar, dass die beiden stärksten Parteien in Deutschland für eine Beendigung des dritten Spar- und Reformprogramms (Memorandum) in Griechenland seien. Nur eine „große politische Überraschung“ könne eine Veränderung der deutschen Positionen gegenüber Griechenland herbeiführen.

Reaktion der griechischen Presse
Das Nachrichtenportal in.gr schätzt ein, dass die Gespräche über die griechische Wirtschaftspolitik in die Zukunft verschoben werden. Man werde sich voraussichtlich erst Ende des ersten Quartals 2018 wieder mit Athen beschäftigen. Auch die Konstellation der neuen Regierung in Berlin werde eine wichtige Rolle bei der Vertretung der griechischen Interessen spielen.
Im Internetauftritt der konservativen Zeitung kathimerini.gr ist u. a. die Rede von einer „Verschlechterung der Beziehungen zwischen Berlin und Ankara“. Dies werde nicht zuletzt Griechenland wegen der Nachbarschaft zur Türkei betreffen: Sei es in Flüchtlingsfragen oder bei einer größeren Präsenz des Militärs in der Ägäis. (Griechenland Zeitung/eh)

 

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