Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Donnerstag einen letzten 26 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn zwischen Athen und Thessaloniki eingeweiht. Damit wird die Fahrt zwischen den beiden größten Städten des Landes schneller und vor allem sicherer.
Am Donnerstag wurden von Ministerpräsident Alexis Tsipras zwei neue Autobahnabschnitte feierlich übergeben. Darunter ist der größte Autobahn-Tunnel des Balkans. Er ist sechs Kilometer lang und liegt bei Tempi in Mittelgriechenland. Die Autobahn verbindet Athen mit Thessaloniki. Die geschätzte Fahrzeit auf der etwa 530 Kilometer langen Strecke beträgt jetzt für PKW etwa vier Stunden.
Dieser Abschnitt ist Teil der Autobahn PATHE, die die Hafenstadt Patras auf der Peloponnes, die Hauptstadt Athen, die zweitgrößte Stadt Griechenlands Thessaloniki und das Städtchen Evzonoi an der Grenze zur Ehemaligen Republik Makedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM) verbindet.
„Herkules Aufgabe“
Bei der feierlichen Einweihung durch Premier Tsipras war auch die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu anwesend. Sie sprach von einer „Herkules Aufgabe“. Die aus Rumänien stammende Creţu sagte, dass jetzt, wo das hellenische Straßennetzt ausgebaut worden sei, wahrscheinlich auch noch mehr ihrer Landsleute ihren Urlaub in Griechenland verbringen würden.
Auch die Handelstätigkeit zwischen Griechenland, dem Balkan und Westeuropa soll durch die PATHE einen deutlichen Aufschwung erleben.
Kritik angesichts der Übergabe der Autobahn wurde am Donnerstag von Vertretern der Oppositionsparteien geäußert. Sie monierten, dass sie zur Eröffnung nicht eingeladen worden waren. Die Planung der Strecke geht noch auf die Amtszeit der Regierung der konservativen Nea Dimokratia (2004 bis 2009) unter Kostas Karamanlis zurück.
Symbolischer Wert
In seiner Rede sprach Tsipras davon, dass die Nationalstraße – die mehr oder weniger halb Griechenland durchquert – durch die Aufwertung der Abschnitte bei Tempi und Maliakos-Kleidi nun vor allem auch sicherer geworden sei. Täglich passieren etwa 10.000 Fahrzeuge den Abschnitt bei Tempi. Etwa ein Viertel davon sind LKW’s und Busse.
Der Premier sprach davon, dass die Beendigung der Bauarbeiten eine symbolische Bedeutung habe. Er erklärte, dass dies ein Beweis dafür sei, dass „Griechenland es schaffen“ werde.
Die insgesamt sechs Tunnel auf der Autobahn wurden u. a. nach griechischen Revolutionären und Aktivisten benannt, wie etwa Rigas Fereos (1757–1798) oder Marinos Antypas (1872–1907). Aber auch Opfer von Verkehrsunfällen durch das schlechte Straßennetz wurden geehrt. So die 21 Schüler aus dem Dorf Makrychori in Imathia, die am 13. April 2003 während eines Schulausflugs auf dieser Strecke ums Leben kamen.
Elisa Hübel
Während der Einweihung. (Foto © Eurokinissi)
Ministerpräsident Alexis Tsipras und die EU-Kommissarin für Regionalpolitik Corina Creţu. (Foto © Eurokinissi)
Der 6 Kilometer lange Autobahn-Tunnel. (Foto © Eurokinissi)