Der ehemalige Verteidigungsminister der sozialistischen PASOK Jannos Papantoniou und seine Ehefrau Starvroula Kourakou wurden nun endgültig für schuldig befunden, ihre Vermögenserklärung aus dem Jahr 2009 nicht korrekt ausgefüllt zu haben. Dafür sprach das Gericht eine Haftstrafe von vier Jahren aus.
Allerdings können sich die Verurteilten davon freikaufen: für zehn Euro pro Tag. Zudem müssen Papantoniou und Kourakou eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro entrichten. Dieses Urteil in letzter Instanz fällte das Landeshöchstgericht, der Areopag, in Athen. Damit wurde ein Gerichtsbeschluss aus dem Jahr 2014 bestätigt.
Bei der Straftat ging es um Bankeinlagen in Höhe von 1,3 Millionen Euro, die auf einem Konto bei einer Filiale der HSBC in der Schweiz deponiert waren. Das Ehepaar hatte angegeben, dass dieses Geld für den Sohn von Frau Kourakou vorgesehen gewesen sei. Es stamme aus Einkünften ihres früheren Ehemannes. Das Ehepaar vergaß geflissentlich, diese 1,3 Mio. in der Steuererklärung zu erwähnen.
Ans Tageslicht kam der Vorfall durch die Überprüfung der sogenannten „Lagarde-Liste“. Auf ihr sind Namen und Daten von rund 2.000 Konto-Inhabern bei der HSBC aufgeführt. Diese Liste wurde Athen im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise zugespielt, um möglichen Steuersündern auf die Spur zu kommen. (Griechenland Zeitung / eh)