Von Dienstag bis Freitag kommender Woche (10. bis 13. Januar) wird vor dem Landeshöchstgericht, dem Areopag, die Berufung gegen das Gerichtsurteil in erster Instanz, acht türkische Offiziere in die Türkei abzuschieben, verhandelt. Abgelehnt wurde unterdessen die Forderung der Acht, alle Fälle gemeinsam zu behandeln. Stattdessen wird jeder einzelne Fall separat in Revision gehen. Anfang Dezember war bei drei unterschiedlichen Gerichtsverfahren entschieden worden, dass fünf der Offiziere, die in Hellas Asyl beantragt hatten, im Lande bleiben dürfen. Die anderen drei wurden für schuldig befunden, den türkischen Staat stürzen zu wollen. Ein solches Urteil würde die Auslieferung der drei Militärs nach Ankara nach sich ziehen.
Am morgigen Donnerstag kommt es in Athen zu einer Solidaritätskundgebung vor ehemaligen Gefängnissen, in denen während der griechischen Militärdiktatur Regimegegner gefoltert wurden. In einem Aufruf der Organisatoren heißt es, dass den Offizieren bei einer Auslieferung in ihrer Heimat der Tod drohe. Eine ähnliche Aktion wird am weißen Turm in Thessaloniki durchgeführt.
Die Acht waren am Tag nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei am 15. Juli mit einem Hubschrauber in die nordgriechische Stadt Alexandroupolis geflohen. Sie geben an, sich am Putschversuch nicht beteiligt zu haben. Vielmehr hätten sie den Befehl erhalten, eine Rettungsaktion durchzuführen. Kurz nach ihrem Start hätten Polizisten auf die Maschine geschossen, deshalb seien sie nach Griechenland geflogen. Ankara besteht auf einer Auslieferung der Betreffenden. (Griechenland Zeitung / eh)