In Israel fand am Donnerstag das zweite Dreiländertreffen zwischen Griechenland, Zypern und Israel statt. Daran beteiligen sich die Staats- bzw. Regierungschefs Benjamin Netanjahu (Israel), Nikos Anastasiadis (Zypern) und Alexis Tsipras (Griechenland). Das erste Dreiländertreffen dieser Art hat im vergangenen Januar stattgefunden.
Die Gespräche haben Energiefragen dominiert. Ziel der griechischen Regierung ist es, Transitland für Erdgas aus Israel und Zypern nach Europa zu werden. Unterdessen hat in diesen Tagen die griechische Energean Oil die Rechte erhalten, auf zwei Feldern nach Erdölvorkommen vor Israel zu bohren.
Besprochen wurde am Donnerstag weiterhin die Zypernfrage. Tsipras und Anastasiadis haben dabei Geschlossenheit demonstriert. Sie setzen sich für eine „gerechte und tragfähige“ Lösung zu Gunsten aller Bürger Zyperns ein: das betreffe sowohl den griechisch- als auch den türkischsprachigen Teil des Inselstaates.
Des Weiteren haben sich die beiden Spitzenpolitiker aus Athen und Nikosia für die Gründung eines Palästinensischen Staates sowie für die Sicherheit der Bürger Israels ausgesprochen.
Letztendlich wurden auch Umweltfragen erörtert. Es wurden trilaterale Absichtserklärungen (Memorandum of understanding) für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Technologie unterzeichnet.
Tsipras hat vorgeschlagen, dass das nächste Dreiländertreffen in der zweitgrößten Stadt Griechenlands, Thessaloniki, stattfinden könnte. Hier haben vor dem zweiten Weltkrieg mehr als 50.000 Juden gelebt, die mehrheitlich von den deutschen Besatzern deportiert und in Konzentrationslagern ermordet wurden. Heute ist die jüdische Gemeinde Thessalonikis wieder aktiv.
Elisa Hübel
Unser Foto (© Eurokinissi) zeigte v.l.n.r.: Tsipras, Netanjahu und Anastasiadis.