Die Griechen sind offenbar mit der Situation in ihrem Land unzufrieden. Das ergibt sich aus der monatlich erscheinenden Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Public Issue. Fast neun von zehn Griechen haben demzufolge den Eindruck, dass sich ihr Land „in die falsche Richtung bewegt“. Sie fühlen zu jeweils 28 % „Wut“ und „Empörung“. Es folgen „Enttäuschung“ (25 %) und „Unruhe / Stress“ (19 %).
Unzufriedenheit bringen die Befragten auch über die Arbeit der Regierung (92 %) zum Ausdruck; doch auch die Opposition kommt nicht gut weg: 82 % sind mit ihrer Tätigkeit nicht zufrieden. Dennoch würde knapp ein Drittel (32 %) der Befragten eine Regierung unter der größten Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) der bestehenden Koalitionsregierung vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) und der Unabhängigen Griechen (ANEL) vorziehen; für letztere votierten 14 %. Eindeutiger Gewinner ist jedoch „keine von beiden“ mit 52 % der Stimmen.
Eine positive Meinung über Ministerpräsident Alexis Tsipras haben derzeit nur 24 % der Befragten; eine Negativmeinung über ihn haben hingen drei Viertel (75 %). Beliebtester Parteiführer ist laut dieser Erhebung Kyriakos Mitsotakis (ND) mit 45 % Positivstimmen. Es folgen der Kommunist Dimitris Koutsoumbas (37 %), die Sozialistin Fofi Gennimata (36 %), der Liberale Stavros Theodorakis (31 %) und Vassilis Leventis von der Zentrumsunion (29 %). Die am wenigsten beliebtesten Parteichefs sind Panos Kammenos (ANEL) und Nikos Michaloliakos von der faschistischen Chryssi Avgi mit 22 % bzw. 12 % positiver Stimmen.
Letztendlich vertreten jedoch mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) die Meinung, dass ein Urnengang zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig sei. 45 % setzen sich hingegen für die Durchführung vorverlegter Parlamentswahlen ein. Die Umfrage wurde zwischen dem 18. und dem 25. November telefonisch durchgeführt. Befragt wurden Landesweit 1.005 Personen, die über 18 Jahre alt sind. (Griechenland Zeitung / eh; Archivfoto: © Eurokinissi)
