Für einigen Wirbel sorgten am Mittwoch Aussagen des Bildungsministers Nikos Filis vom Radikalen Linksbündnis SYRIZA (s. Foto). Im Zusammenhang mit der angekündigten Erhöhung der Mehrwertsteuer für private Nachhilfeschulen (Frontistiria) sagte er, dass er zwar jene Eltern, die ihre Kinder auf diese Schulen schickten, nicht für „stinkreich“ halte, aber, so ergänzte er: „Wer sein Kind auf eine private Schule schickt, wird die Kosten dieser Entscheidung tragen müssen.“
Der Minister sprach in diesem Zusammenhang von einer „strengen, aber gerechten“ Besteuerung des privaten Bildungssektors. Gleichzeitig stellte er fest: „Es ist die Pflicht der Regierung, allen Kindern das Recht auf eine Ausbildung zu garantieren, weshalb die staatlichen Schulen heraufgestuft werden sollen. Darüber werden wir entscheiden und nicht über ‚ein paar Groschen‛ bei einer Besteuerung, ob jetzt 6 oder 13 Prozent.“ Für seine Aussagen erntete Filis heftige Kritik. Der Interimsvorsitzende der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) Evangelis Meimarakis bezeichnete die Statements von Filis als „Schande“ und als „eine Provokation für alle Griechen“. Auch die PASOK-Chefin Fofi Jennimata schlug in dieselbe Kerbe: „Für Minister, die vergessen, Millionen zu deklarieren, mögen derartige Belastungen ‚ein paar Groschen‛ darstellen“, stellte sie fest. Nach den zahlreichen Reaktionen nahm Filis seine Äußerungen am Donnerstag etwas zurück. Er habe eine saloppe Formulierung verwendet; in keinem Fall habe er Vorurteile gegenüber dem privaten Bildungssektor. Von der Steuererhöhung ist übrigens auch Premier Alexis Tsipras betroffen, der seine beiden Kinder auf private Bildungseinrichtungen schickt. (Griechenland Zeitung / nk; Foto: eurokinissi)