Seit etwa einem Monat haben sich tausende Erdbeben in der Meeresregion vor der beliebten Urlaubsinsel Santorini ereignet. Wissenschaftler beobachten weiterhin das Phänomen, geben aber nun zurückhaltend Entwarnung. Die Regierung kündigt Hilfe auch für umliegende Inseln an.
Das Erdbebenphänomen zwischen der Insel Santorini und Amorgos schwächte sich in den vergangenen Tagen ab; seit Ende Januar hatten sich dort mindestens 20.000 Erderschütterungen ereignet – mehr als 1.300 davon hatten eine Stärke von mehr als drei auf der Richterskala. Die Sache ist aber noch nicht ganz ausgestanden.
Am Montag (24.2.) ereignete sich um 13.33 Uhr abermals ein Erdbeben in der genannten Meeresregion, das eine Stärke von 4,4 auf der Richterskala erzielte.
„Unruhe ist verständlich“
Die Wissenschaftler würden das Phänomen „Tag und Nacht“ beobachten, erklärte Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Es sei verständlich, dass eine „große Unruhe“ herrsche. Wenn die „Erde bebt“, werde das „Sicherheitsgefühl“ auf die Probe gestellt. Dabei wiederholte er, dass ein neuer Hafen auf der Insel entstehen werde, um eine mögliche schnelle Evakuierung im Ernstfall zu erleichtern. Der Wochenendausgabe der Tageszeitung Ta Nea zufolge sollen sogar zwei neue Häfen auf Santorini entstehen: einer bei Vlychada und der andere bei Monolithos.
Premierminister Mitsotakis gab außerdem bekannt, dass das Innenministerium 850.000 Euro für die Gemeinden von Santorini, Amorgos, Anafi und Ios bereitstelle, um nach der Erdbebenreihe in ihrer Region Schäden zu beseitigen. Auf diesen Inseln bleiben die Schulen aus Sicherheitsgründen weiterhin bis vorerst Freitag geschlossen.
Kreuzfahrtschiffe weichen aus
Der Seismologe Efthymios Lekkas erklärte gegenüber dem staatlichen Fernsehsender, dass sich das Erdbeben-Phänomen über einen langen Zeitraum erstrecken werde. Die Wahrscheinlichkeit eines stärkeren Bebens – etwa der Stärke sechs – werde mit der Zeit geringer. Große Vorsicht sei aber auch aufgrund des rasanten touristischen Aufschwungs auf dieser Kykladen-Insel in den vergangenen 20 bis 30 Jahren geboten.
Unterdessen machen vorerst große Kreuzfahrtschiffe mit tausenden Passagieren um Santorini einen Bogen. Als Alternativen fungieren bisher die Inseln Kreta und Syros. (Griechenland Zeitung / eh)