Ein verheerender Waldbrand, der am Mittwoch (7.8.) in der Gegend Amari in Rethymnon auf Kreta ausgebrochen ist, konnte mittlerweile unter Kontrolle der Feuerwehr gebracht werden. Kurzzeitig sind auch Häuser im Ort Agia Paraskevi in Gefahr gewesen; die Einwohner wurden evakuiert.
Im Einsatz gewesen sind etwa 250 Feuerwehrleute; Unterstützung erhielten sie u. a. von Kollegen aus der Hauptstadt Athen. Ihre Arbeit wurde durch starke Winde erschwert, die am Mittwoch in der Gegend wehten. Der Waldbrand hatte sich an mindestens drei Feuerfronten ausgebreitet. Den Flammen zum Opfer gefallen sind den ersten Einschätzungen zufolge auch viele Olivenhaine und Nutztiere, aber auch zahlreiche Bienenvölker.
Verdächtiger Professor verhaftet
Unterdessen wurde in Athen ein 66-Jähriger verhaftet, der angeblich auch an einer Universität und zudem an einer Polizeischule gelehrt haben soll. Ihm wird vorgeworfen, Anfang Juni im südlichen Athener Vorort Vari vier Feuer gelegt zu haben, die sich zum Teil zu schweren Wald- und Buschbränden entwickeln konnten. Der Verdächtige streitet jegliche Vorwürfe ab. Seine Tat sei jedoch von Überwachungskameras dokumentiert worden, die u. a. an Wohnungen und vor einem Geschäft installiert sind, teilten Behörden mit. Im Mai habe der Mann bei entsprechenden staatlichen Institutionen Beschwerde eingelegt, bei der es um die Reinigung von Grundstücken ging. Laut Gesetz ist vorgeschrieben, auch unbebaute Grundstücke in Ortschaften von Gestrüpp, Unterholz, vertrockneten Gräsern und Blättern zu säubern; damit soll der Entstehung und Ausbreitung von Bränden entgegengewirkt werden. Bei Zuwiderhandlungen kann die öffentliche Hand die Säuberung dieser Grundstücke übernehmen, was mit Kosten für den Besitzer verbunden ist. Zudem können gegen die Säumigen Strafen verhängt werden.
Der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Vassilis Kikilias erklärte, dass auch ein 33-Jähriger festgenommen wurde, der für drei Brände am 31. Juli und 1. August Verantwortung tragen soll, die in der Gegend Magoula bei Elefsina ausgebrochen sind. Drei weitere Männer wurden in dieser Woche wegen Brandstiftung aus Fahrlässigkeit im mittelgriechischen Domokos verhaftet. Kikilias fügte hinzu, dass durch ein neues Gesetz hohe Strafen möglich sind: Selbst fahrlässige Brandstiftung kann bis zu zehnjährige Haftstrafen nach sich ziehen. Bei vorsätzlicher Brandstiftung drohen bis zu 20 Jahre Freiheitsentzug.
Erhöhte Waldbrandgefahr
Am Montag und Dienstag sind innerhalb von 24 Stunden 30 Wald- und Buschbrände landesweit ausgebrochen; 28 konnten bereits im Anfangsstadion gelöscht werden und haben daher keinen weiteren Schaden verursacht. Am Donnerstag herrscht erhöhte Waldbrandgefahr in Attika, Böotien, Euböa, Fthiotida, der Argolis, Korinthia, Evros, Rhodopi, auf Kreta sowie auf den Inseln der Kykladen, der Dodekanes als auch auf den Inseln der Nordöstlichen Ägäis. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)