In Griechenland kam es in den letzten Tagen gehäuft zu Erdbeben. Betroffen davon sind vor allem die Insel Lesbos in der Ägäis sowie die Großinseln Euböa und Kreta. Die Seismologen zeigen sich jedoch nicht beunruhigt. Sie verweisen darauf, dass die registrierten Phänomene „den üblichen Verlauf“ nehmen würden.
Am Dienstagvormittag (10.1.) hat sich um 9.38 Uhr auf der Insel Lesbos eine Erderschütterung der Stärke 4,8 auf der Richterskala ereignet; das Seismologische Zentrum Europa-Mittelmeer hat sogar eine Stärke von 5 gemessen. Das Epizentrum lag etwa fünf Kilometer süd-südöstlich von Mithymna im Norden der Insel bzw. 267 Kilometer nordöstlich von Athen. Zu spüren war die Erderschütterung auf dem gesamten Eiland.
Verletzt wurde offenbar niemand; hingegen wurden kleinere Sachschäden an Gebäuden und auf einigen Straßen – etwa durch abgesackte Erdmassen oder Steinschlag – verursacht. Der Unterricht in den Schulen fiel am Vormittag aus. Viele Bewohner der Insel brachten sich nach dem Beben auf breiteren Straßen oder Plätzen in Sicherheit.
Dem jüngsten Beben war bereits ein Erdstoß vorangegangen, der sich am Samstag ebenfalls auf Lesbos ereignet hatte. Durch diesen wurden mindestens 46 Gebäude beschädigt; neun müssen renoviert werden.
Der Seismologie-Professor Efthymios Lekkas gab Entwarnung: Es bestehe kein Grund zur Beunruhigung. Der Direktor des Geodynamischen Instituts Athen Akis Tselentis schließt hingegen nicht aus, dass es zu größeren Nachbeben auf Kreta kommen könnte. Auf dieser größten griechischen Insel hatte sich in der Nacht von Montag auf Dienstag gegen 1 Uhr ein Erdbeben der Stärke 4,1 ereignet. Das Epizentrum lag etwa 40 Kilometer nord- nordöstlich von Neapolis bei Lasithi. Bereits am Montag war dem um 9.11 Uhr ein Beben der Stärke 4,2 auf der Richterskala vorangegangen.
Seit Ende des alten Jahres haben sich auch mehrere Erschütterungen auf der Insel Euböa ereignet. Wissenschaftler geben auch hier Entwarnung und sprechen von einem vorhersehbaren Verlauf. Seismologe Lekkas etwa erklärte, dass das Phänomen – das zunächst für Beunruhigung gesorgt hatte – nun am Abklingen sei. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)