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Der Vater der Botanik

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Foto (© GZwa): Meerfenchel Foto (© GZwa): Meerfenchel

Im Frühling verleiht eine schier überbordende Blütenpracht der griechischen Landschaft vielerorts ein buntes, in den unterschiedlichsten Farben leuchtendes Gesicht. Insgesamt 5.752 verschiedene Pflanzenarten gibt es neueren Untersuchungen zufolge in Hellas, 1.278 von ihnen sind endemisch, finden sich also nur hier. Damit nimmt Griechenland im europäischen Vergleich einen der Spitzenplätze ein.


Schon die alten Griechen und Römer wussten mehr als 1.000 verschiedene Arten zu unterscheiden. Dabei begegnen wir Pflanzen in der Überlieferung anfangs vor allem im Mythos, hören bald aber auch schon von ihrem therapeutischen Nutzen für die Gesundheit des Menschen. Bereits Hippokrates von Kos (ca. 460-370 v. Chr.), der bekannteste Arzt der Antike, setzte ganz gezielt auf die Wirkung ausgewählter Heilpflanzen. Und so war es gerade dieser medizinische Aspekt, der die Beschäftigung mit der Pflanzenwelt maßgeblich beförderte und schließlich auch in ein allgemeineres Interesse an ihr mündete. Eine erste wissenschaftliche Untersuchung des Themas verdanken wir dann Theophrast von Eressos (ca. 371-287 v. Chr.), der aufgrund seiner Studien heute als „Vater der Botanik“ gilt. Theophrast war als Philosoph und Naturforscher ein Schüler des Aristoteles und folgte seinem Lehrer als Leiter der von diesem einst gegründeten Schule nach. 36 Jahre sollte er ihr in der Folgezeit vorstehen. Er verfasste zahlreiche Werke zu den unterschiedlichsten Themen, darunter die in weiten Teilen erhaltenen Schriften „Über die Geschichte der Pflanzen“ sowie „Über die Ursachen der Pflanzen“. In ihnen finden wir zum ersten Mal eine systematische Gliederung der botanischen Welt und erfahren so manches über die Eigenschaften der verschiedenen Gewächse. Auch mit den Möglichkeiten ihrer Verwendung und den Methoden des Anbaus setzt Theophrast sich auseinander, und selbst Hinweise zur grundsätzlichen Bedeutung von Klima und Bodenbeschaffenheit fehlen nicht. Ein besonderes Augenmerk richtet der Autor dabei auf die Bäume und die aus ihnen gewonnenen Hölzer. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)

 

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